Türkei fliegt erneut Luftangriffe gegen kurdische Ziele in Irak und Syrien
Die Türkei hat nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums Stellungen kurdischer Milizen im Irak und Nordsyrien angegriffen. Bei der Operation seien Ausbildungslager, Stützpunkte und Munitionslager getroffen worden, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Die Luftangriffe richteten sich nach türkischen Angaben gegen Kämpfer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Irak sowie gegen die syrische Kurdenmiliz YPG. Beide wurden von der Türkei als terroristische Gruppen eingestuft. In Europa und den USA gilt nur die PKK als Terrororganisation.
🇹🇷⚡️Turkish military carried out airstrikes late Tuesday in northern Iraq against #PKK positions, killing terrorists, authorities in #Iraq's autonomous Kurdistan Regional Government (KRG) said pic.twitter.com/53RlKKuogi
— Ali Özkök (@Ozkok_A) February 2, 2022
Bei den Luftangriffen sollen mindestens vier Menschen im Nordosten Syriens getötet worden sein. Laut der kurdischen Nachrichtenagentur Rojava Information Center wurde bei dem jüngsten Angriff das Flüchtlingscamp Machmur im Irak getroffen. Dort leben vor allem kurdische Flüchtlinge. Die türkische Regierung begründete die Luftschläge mit "Selbstverteidigung". Mit den Angriffen sollen "Terroranschläge gegen unser Volk und Sicherheitskräfte" verhindert worden sein, hieß es in der Erklärung des türkischen Verteidigungsministeriums. Mehrere Extremisten seien "neutralisiert" worden, sagte Verteidigungsminister Hulusi Akar. Die Türkei betrachtet den Nordirak als Rückzugsraum der PKK und fliegt dort regelmäßig Angriffe.
Der Generalsekretär der irakischen Asa'ib Ahl al-Haqq-Bewegung, die ein Teil der schiitischen Volksmobilisierungskräfte im Irak ist, teilte in einer Erklärung mit, dass die schiitischen Milizen eine angemessene Antwort auf die jüngste türkische Militäraggression gegen das arabische Land geben werden. "Inmitten des beklagenswerten Schweigens der Regierung setzt sich die klare Verletzung der irakischen Souveränität durch die türkischen Besatzungstruppen fort, seit diese Militärstützpunkte im Nordirak errichtet haben", hieß es in der Erklärung.
Seit dem Jahr 2016 führte die Türkei drei völkerrechtswidrige Militäroperationen auf syrischem Gebiet durch und hält unter dem Vorwand der Bekämpfung der Kurden seither weite Teile des Landes besetzt. Das Vorgehen der Türkei im Norden des Iraks ist völkerrechtlich und politisch umstritten, da sich die türkische Armee ohne Erlaubnis der irakischen Regierung im Land aufhält.
Die US-Besatzer in Nordsyrien unterstützen wiederum faktisch – unter dem Vorwand der Bekämpfung des IS – kurdische Separatisten und verletzen damit die syrische Souveränität. 2016 rief die YPG die autonome Selbstverwaltung Nord- und Ostsyrien aus.
Mehr zum Thema - Türkische Armee baut Präsenz im Nordirak aus
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.