Nahost

Israel soll Angriff auf iranische Atomanlagen simuliert haben

Das israelische Militär hat einem Bericht zufolge einen Angriff auf iranische Atomanlagen simuliert. Dutzende Kampfflugzeuge hätten dabei Langstreckenangriffe geprobt. Die Wiener Verhandlungen zur Rettung des Atomabkommens befinden sich derweil in der Endphase. Es droht ein ergebnisloser Abbruch.
Israel soll Angriff auf iranische Atomanlagen simuliert habenQuelle: www.globallookpress.com © Nir Alon

Einem Bericht des israelischen Rundfunksenders KAN zufolge war ein US-Militärbeamter bei einer israelischen Übung anwesend, bei der ein Angriff auf iranische Atomanlagen mit Dutzenden Kampfflugzeugen vorbereitet wurde. Dabei wurden Szenarien wie etwa die Betankung aus der Luft, die Reaktion auf Flugabwehrmunition und die Durchführung von Langstreckenangriffen durchgespielt. Ein namentlich nicht genannter Offizier der US-Luftwaffe hat der Übung als Beobachter beigewohnt. 

Der Bericht folgt auf ein Treffen zwischen Offiziellen des US-Militärs und dem israelischen Verteidigungsminister Benny Gantz im Dezember, bei dem ähnliche Übungen besprochen wurden. Der Beamte lehnte es ab, nähere Angaben zu den Plänen zu machen, sagte aber, dass die Übung auf ein "Worst-Case-Szenario" zur Zerstörung der iranischen Atomanlagen im Falle eines Scheiterns der Diplomatie vorbereiten würde. 

Am Dienstag hatte das israelische Militär angekündigt, dass es an der massiven, von den USA geleiteten internationalen Marineübung teilnehmen werde, an der 50 Schiffe aus 60 Partnernationen und 9.000 Personen beteiligt sind. Die 18-tägige Übung, die Anfang dieser Woche begann, findet im Roten Meer vor der Küste Bahrains statt, in der Nähe des Hauptquartiers der Fünften Flotte. 

Iran unterhält ein Kernkraftwerk in der südlichen Provinz Buschehr. Hinzu kommen mehrere Forschungseinrichtungen, zwei Uranminen, ein Forschungsreaktor und Uranverarbeitungsanlagen. Die indirekten Verhandlungen Washingtons und Teherans zum Atomabkommen von 2015 befinden sich nun in der Endphase. Kritiker, wie etwa Israel, sehen das Abkommen als Wegbereiter für die Islamische Republik, Atombomben bauen zu können. Auch wird kritisiert, dass dieses nicht die Entwicklung von Raketen unterbindet, die Israel gefährlich werden könnten. 

Die USA hatten unter Präsident Donald Trump das Atomabkommen im Mai 2018 einseitig aufgekündigt und scharfe Wirtschaftssanktionen gegen Iran verhängt. Mitunterzeichner des Abkommens waren Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Russland und China.

Teheran reagierte daraufhin mit einer schrittweisen Anhebung der Urananreicherung und verwies auf eine Klausel im Vertrag, wonach nach Vertragsbruch eines der Unterzeichner den Auflagen nicht mehr ganz oder teilweise nachgekommen werden muss. Mitte oder Ende Februar wird eine Entscheidung der im vergangenen April aufgenommenen Gespräche erwartet. Teheran fordert eine Aufhebung der Sanktionen, Washington die Verpflichtung Teherans zu den Auflagen des ursprünglichen Abkommens. US-Präsident Joe Biden hatte die Rückkehr zum Atomabkommen zu seinem Wahlkampfthema gemacht. 

Bei einem ergebnislosen Abbruch droht eine Eskalation des schwelenden Konflikts. 

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