Nahost

Lehrerin wegen Bauchtanz entlassen: Heftige Debatte über Frauenrechte in Ägypten

Wegen eines geleakten Videos mit einem Bauchtanzauftritt ist die ägyptische Lehrerin Aya Yousef entlassen worden. Ihr Ehemann ließ sich von ihr scheiden. Yousefs Geschichte sorgte in ganz Ägypten für heftige Diskussionen über Frauenrechte und konservative Werte.
Lehrerin wegen Bauchtanz entlassen: Heftige Debatte über Frauenrechte in ÄgyptenQuelle: Gettyimages.ru © GoodLifeStudio

Im Video von einer Schifffahrt entlang des Nils tanzt die Lehrerin Aya Yousef mit einem Kopftuch und langärmlig bekleidet vor ihren Kollegen. Nachdem das Video in sozialen Netzwerken in Ägypten viral gegangen war und unter konservativen Nutzern für eine Welle des Hasses gesorgt hatte, wurde Yousef aus der Grundschule im Gouvernement Dakahlija im östlichen Nildelta, in der sie Arabisch gelehrt hatte, entlassen. Wegen der Reaktionen auf ihren Bauchtanz ließ sich ihr Ehemann von Aya scheiden.

Die Frau schwor danach, nie wieder tanzen zu wollen. Sie räumte ein, angesichts des Hasses gegen sie an Selbstmord gedacht zu haben. Yousefs Aussage zufolge ist das Video ohne ihre Erlaubnis veröffentlicht worden. Journalisten sagte die Frau:

"Zehn Minuten auf einem Schiff auf dem Nil haben mir mein Leben gekostet."

Frauenrechtler in Ägypten setzen sich aber für Yousef ein und betonen, die Frau habe nichts Schlimmes getan. Sie verweisen unter anderem darauf, dass der Bauchtanz ein Teil der ägyptischen Kultur sei und noch aus der pharaonischen Zeit stammen würde.

Nihad Abu Qumsan, die Chefin des ägyptischen Zentrums für Frauenrechte, bot Yousef laut Medienangaben eine Stelle in ihrem Büro an. Auf Grundlage ihres Vertrages mit dem Bildungsministerium will Yousef Klage gegen die Entlassung einreichen.

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