Nahost

Huthi-Raketenangriff auf Riad: Saudi-Arabien fordert vom Westen Nachschub für Abwehrsystem

Bei den Saudis schrillen die Alarmglocken, nachdem die Huthi-Rebellen am Montag erneut die saudische Hauptstadt Riad ins Visier nahmen. Die saudische Regierung forderte die USA inzwischen auf, hunderte weiterer Patriot-Batterien im Königreich zu stationieren.
Huthi-Raketenangriff auf Riad: Saudi-Arabien fordert vom Westen Nachschub für AbwehrsystemQuelle: AFP © Gil Cohen-Magen

Saudi-Arabien soll die Munition ausgehen, mit der das Land sich gegen wöchentliche Drohnen- und Raketenangriffe der Huthi-Bewegung auf das Staatsgebiet verteidigt. Die Saudis appellierten "dringend" an die USA sowie ihre Verbündeten am Persischen Golf und in Europa, für Nachschub zu sorgen. Das berichtete das The Wall Street Journal unter Berufung auf US-amerikanische und saudische Beamte. 

Die USA hatten unlängst ihr fortschrittlichstes Raketenabwehrsystem und die Patriot-Batterien aus Saudi-Arabien abgezogen, obwohl das Königreich in letzter Zeit mit anhaltenden Luftangriffen der Ansarollah (besser bekannt als "Huthis") vom Jemen aus zu kämpfen hat. US-Sicherheitsbeamte hatten zuletzt mehrfach angedeutet, dass die USA sich fortan auf den geopolitischen Aufstieg Chinas und Russlands fokussieren wollten. Die Biden-Administration kehrt sich daher insbesondere vom Nahen Osten ab, um China im Pazifik entgegenzutreten.

Trotz dieser strategischen Neuausrichtung hatte die US-Regierung allerdings vor kurzem noch den Verkauf von Luft-Luft-Raketen an Saudi-Arabien genehmigt. Dieser Verkauf erfolgte Monate, nachdem Präsident Joe Biden angekündigt hatte, die USA wollten den von Saudi-Arabien angeführten Krieg im Jemen nicht länger unterstützen. Die US-Kongressabgeordnete Ilhan Omar beantragte daraufhin eine gemeinsame Resolution, um den von der Biden-Regierung geplanten Verkauf von Luft-Luft-Raketen im Wert von 650 Millionen US-Dollar an Saudi-Arabien zu blockieren. Der Senat lehnte diesen Antrag einer parteiübergreifenden Gruppe von Abgeordneten nun am 7. Dezember jedoch ab.

Timothy Lenderking, der US-Sondergesandte für den Jemen, sagte am Freitag auf einem Forum, dass die Huthis im Jahr 2021 etwa 375 grenzüberschreitende Angriffe auf Saudi-Arabien durchgeführt hätten.

Die Lage zwischen den Huthis und Saudi-Arabien eskalierte Anfang der Woche erneut, als die Huthi-Rebellen einen Raketenangriff auf die saudische Hauptstadt Riad lancierten. Die saudische Luftverteidigung soll nach eigenen Angaben am Montag eine ballistische Rakete über Riad abgefangen haben. Das Verteidigungsministerium teilte mit, Granatsplitter der abgefangenen Rakete hätten mehrere Wohnhäuser in der Hauptstadt getroffen, als das Abwehrsystem zum Einsatz kam. Dabei sei aber kein Schaden entstanden.

"Die Vereinigten Staaten setzen sich voll und ganz dafür ein, die Territorialverteidigung Saudi-Arabiens zu unterstützen, auch gegen Raketen und Drohnen, die von durch Iran unterstützten Huthi-Kämpfern im Jemen abgefeuert werden", sagte kürzlich ein hochrangiger US-Regierungsbeamter. Die Biden-Administration verurteilte die jüngsten Angriffe der Huthi auf Saudi-Arabien zudem aufs Schärfste. 

Die von den Saudis geführte Militärkoalition habe am Dienstag als Reaktion Luftschläge gegen Ziele in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa durchgeführt, heißt es in einer Erklärung der Koalition. Bei den saudischen Angriffe seien laut Press TV mindestens drei Zivilisten ums Leben gekommen. 

Die USA hatten seit 2015 im Jemen eine von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition unterstützt, die im Rahmen der Bombardierung des Landes auch immer wieder viele Zivilisten getötet hatte. Die Regierungen Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate sind laut Experten des UN-Menschenrechtsrates für Kriegsverbrechen im Jemen verantwortlich.

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