Nahost

Trotz Interessenkonflikten: Iran und Türkei bekräftigen freundschaftliche Beziehungen

Trotz der divergierenden Interessen beider Staaten etwa in Syrien sowie im Kaukasus haben führende Vertreter Ankaras und Teherans bei einem Besuch des türkischen Außenministers in der iranischen Hauptstadt ihren Willen zum weiteren Ausbau ihrer Beziehungen bekräftigt.
Trotz Interessenkonflikten: Iran und Türkei bekräftigen freundschaftliche BeziehungenQuelle: www.globallookpress.com © Iranian Foreign Ministry/Keystone Press Agency

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi hat dazu aufgerufen, die bilateralen Beziehungen zwischen der Türkei und Iran zu verbessern. Das sagte das iranische Staatsoberhaupt bei einem Gesprächstermin mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu, wie die iranische Nachrichtenagentur IRNA berichtete. Raisi zufolge würden enge Beziehungen zwischen den zwei Nachbarstaaten der gesamten Region zugutekommen.

Irans Präsident betonte, dass die Staaten der Region fähig seien, ihre Probleme ohne die Einmischung von anderen, extraregionalen Staaten zu lösen. Die Einmischung fremder Mächte würde nur die Unsicherheit und die zwischenstaatlichen Spannungen erhöhen. Als Beispiel dafür nannte er den zwanzigjährigen Afghanistaneinsatz der USA, der nur zu Massakern, Blutvergießen und Zerstörung geführt habe.

Beispielhaft für mögliche Kooperationsfelder beider Staaten nannte er den Kampf gegen den Terrorismus sowie die organisierte Kriminalität. In Bezug auf die Zusammenarbeit zur Schaffung von Frieden und Stabilität im Südkaukasus sagte Raisi, dass die Beziehungen zwischen Iran, der Türkei sowie Aserbaidschan weit über die Beziehungen zwischen normalen Nachbarn hinausgehen würden. Diese Länder seien durch starke religiöse und kulturelle Bande miteinander verbunden. 

Der türkische Außenminister erklärte seinerseits, sein Land freue sich auf die Förderung umfassender Beziehungen zum Iran. Çavuşoğlu unterstrich die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Iran und der Türkei in der Südkaukasusregion und erklärte, dass die Türkei in dieser Hinsicht weiter mit Teheran zusammenarbeiten wolle.

Während einer Pressekonferenz mit seinem iranischen Amtskollegen Hossein Amir-Abdollahian erklärte der türkische Außenminister laut der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu, dass die Türkei ihre ''tief verwurzelten'' Beziehungen mit Iran ausbauen wolle und fügte hinzu:

"Unsere Delegationen werden auf Vorschlag Irans daran arbeiten, einen Fahrplan für eine langfristige umfassende Zusammenarbeit festzulegen."

Çavuşoğlu wies darauf hin, dass sich in der Region wichtige Entwicklungen vollziehen, angesichts derer es wichtiger denn je sei, den Dialog zwischen beiden Staaten fortzusetzen und in regionalen Fragen zusammenzuarbeiten. Dabei bezog er sich explizit auf die Lage in Afghanistan, im Irak, im Jemen sowie im Persischen Golf. Gemeinsame Anstrengungen seien nötig, um eine politische Lösung für den Syrien-Konflikt zu erreichen. Die Türkei sei dafür bereit zur Kooperation mit Teheran.

Zudem betonte der türkische Spitzendiplomat, dass Ankara auf allen Ebenen seine Ablehnung der einseitigen Sanktionen gegen Teheran ausgedrückt hat. Alle Seiten müssten "die notwendigen Schritte unternehmen", um das Iran-Atomabkommen wieder in Kraft zu setzen.

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