Nahost

Syrien: Waffenstillstand in Darʿā unter Russlands Vermittlung beschlossen

Russland vermittelte endlich für den Südwesten von Syrien einen Waffenstillstand zwischen den Streitkräften Syriens und den sogenannten Rebellen in der Stadt Darʿā. Offenbar ist nun die Syrische Armee dabei, die endgültige Kontrolle über gleichnamige Provinz an der Grenze zu Jordanien zu übernehmen.
Syrien: Waffenstillstand in Darʿā unter Russlands Vermittlung beschlossenQuelle: Reuters © Stringer

Südlich von Damaskus, in der Stadt Darʿā, der von Rebellen sogenannten "Wiege der Revolution", tobten in letzten Tagen heftige Gefechte zwischen der Syrischen Armee und den Milizen. Nach Angaben der syrischen Rebellen wie auch der staatlichen Medien trat am Mittwoch ein von Russland vermittelter Waffenstillstand in einem bislang unsicheren Stadtteil im Süden in Kraft.

Im Rahmen der neuen Vereinbarung ist die russische Militärpolizei in Darʿā al-Balad, dem von Rebellen besetzten alten Stadtviertel der südsyrischen Stadt Darʿā, stationiert. Das Abkommen umfasst auch die Entwaffnung oder Evakuierung von etwa einem Dutzend der Rebellenkämpfer aus dem Gebiet, welche von der syrischen Regierung als Bedrohung des Waffenstillstandsabkommens angesehen werden, berichtet AP. Adnan Masalmeh, ein Kämpfer, der an den Gesprächen beteiligt war, sagte, der Deal garantiere auch Einstellung der "Belagerung" der Stadt Darʿā seit dem Ausbruch der Gewalt.

Die syrische Nachrichtagentur SANA berichtet, dass 209 gesuchte Kämpfer ihre Waffen an staatliche Behörden freiwillig übergeben hätten. In der Vereinbarung ist vorgesehen, die Rebellen, welche den Deal akzeptieren, müssten im Gegenzug für eine Amnestie ihre Waffen abgeben. SANA teilte auch mit, dass mehrere Zentren in dem Stadtteil Darʿā al-Balad eröffnet werden, um die Rückkehr der Einheiten der Streitkräfte der Arabischen Republik Syrien wie auch der staatlichen Institutionen für die ganze Stadt Darʿā zu organisieren. Ein Zentrum soll auch für bewaffnete Rebellen eingerichtet werden, um ihre Waffen abgeben zu können oder sich zumindest registrieren zu lassen, um das Gebiet in Richtung der letzten Hochburg von Dschihadisten – nämlich zur nördlichen Enklave Idlib – zu verlassen. 

Nach mehr als einem Jahrzehnt des Krieges ist die Provinz Idlib die letzte Hochburg der dschihadistischen Milizen, großteils kontrolliert von Haiʾat Tahrir asch-Scham, einem radikal-islamistischen Bündnis verschiedener Milizen. Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS) pflegt mit der Türkei Kooperationen.

Die Kämpfe in Darʿā al-Balad tobten seit Wochen, Dutzende Kämpfer und Söldner der syrischen Armee kamen dabei ums Leben. Neue Gefechte trieben viele Bewohner des Stadtteils Darʿā al-Balad in die Flucht. Syrische Truppen beschossen in den letzten Tagen von Rebellen kontrollierte Teile der umkämpften Stadt Darʿā im Südwesten des Landes, um dort verbliebene Milizen zum Verlassen des Stadtteils Darʿā al-Balad zu zwingen, nachdem von Russland vermittelte Gespräche zur Beendigung der Präsenz von Milizen in der Region zunächst gescheitert waren.

Die südwestliche Provinz Darʿā Syriens wurde als "Wiege der Revolution" gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad bekannt, als 2011 in Syrien im Zuge des sogenannten Arabischen Frühlings der Konflikt ausbrach. Offenbar sind nun die Streitkräfte der Arabischen Republik Syrien unter der russischen Vermittlung dabei, die endgültige Kontrolle über die Provinz zu übernehmen.

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