Nahost

UN-Vertreter zu Afghanistan: UNO arbeitet mit Taliban auf Basis des humanitären Imperativs zusammen

Die humanitäre Lage in Afghanistan bleibt angespannt. Die UNO erhält ihre Präsenz in Afghanistan im Rahmen der UNAMA aufrecht und arbeitet auch mit den Taliban wie seit 18 Jahren auf Basis des humanitären Imperativs zusammen.
UN-Vertreter zu Afghanistan: UNO arbeitet mit Taliban auf Basis des humanitären Imperativs zusammenQuelle: Reuters © Denis Balibouse

Ein UN-Bericht der Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan UNAMA (engl. United Nations Assistance Mission in Afghanistan) warnt davor, dass Afghanistan vor einer absoluten Katastrophe von Hunger, Obdachlosigkeit und wirtschaftlichem Zusammenbruch steht, wenn nicht dringend finanzielle Hilfe geleistet wird. RT bespricht den aktuellen Stand der Dinge im Land mit Ramiz Alakbarov, dem stellvertretenden Sonderbeauftragten des UN-Generalsekretärs für Afghanistan. Auf die Frage, wie derzeit die humanitäre Lage in Afghanistan ist, erklärte Alakbarov, die humanitäre Lage in Afghanistan bleibe angespannt, der Bedarf sei enorm: "Die Hälfte der Bevölkerung ist von humanitärer Hilfe abhängig, und die Hälfte der Kinder unter fünf Jahren befindet sich im Zustand der Unterernährung."

Die UNO erhalte ihre Präsenz in Afghanistan aufrecht und arbeite auch mit den Taliban wie seit 18 Jahren auf Basis des humanitären Imperativs der UNAMA zusammen. Auf die Frage, ob dem Land  wirklich ein großer Bürgerkrieg drohe, sagte der UNO-Vertreter, "Zu den Antriebskräften des Konflikts zählen Naturkatastrophen und die Dürre." Diese Herausforderung sei auch an anderen Orten der Welt wie in Syrien zu beobachten, wo es Ernährungsunsicherheit gebe und es an sicherer Unterkunft mangele.

Zur Lage am Flughafen von Kabul erklärte Alakbarov, die Zivilisten sollten dort geschützt werden und nicht das Ziel möglicher Angriffe werden. Die Nachbarländer von Afghanistan und die Staaten auf der ganzen Welt sollten ihre Grenzen für diejenigen, die Zuflucht suchen, nicht verschließen.

Es gebe auch Abermillionen von Menschen, die Afghanistan nicht verlassen wollen und im Land bleiben würden, und man sei verpflichtet, ihnen Nahrung und sichere Unterkunft zu bieten, betonte er in dem Interview. Zur seiner Position hinsichtlich der Machtübernahme durch die Taliban sagte Alakbarov, er sei weder negativ noch positiv gegenüber der Taliban-Bewegung eingestellt: "Ich bin fest entschlossen, dass wir zusammenarbeiten mit all den Menschen, die in Afghanistan bleiben und ihre Leistungen erbringen, um bessere Aussichten und bessere Dienstleistungen zu bieten."

Alakbarov unterstrich im Interview mit RT, dass die Weltgemeinschaft im Laufe der letzten Jahre immer den Schwerpunkt auf die Sicherheitskomponenten im afghanischen Konflikt gelegt hätte, nämlich darauf, was den Konflikt antreibe: "Wir sollen uns auch mehr auf die Bildung und sowie auf die Gesundheit in Afghanistan in den nächsten Jahren konzentrieren." Auf die Frage, ob die zwanzigjährige NATO-Besatzung Afghanistans einen erkennbaren Erfolg brachte, sagte der UN-Vertreter, man könne Fortschritte im Bereich der Bildung im Land beobachten, wenn das heutige Afghanistan mit dem Afghanistan vor 20 Jahren verglichen wird.

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