Nahost

Bürgermeister von Kabul: Wir kehren schnell zur Normalität zurück

In einem Interview mit RT äußerte sich der amtierende Bürgermeister von Kabul zur aktuellen Lage in Kabul: "Wir kehren schnell zur Normalität zurück." Es habe keine Motivation für die afghanischen Streitkräfte gegeben, gegen Taliban zu kämpfen.
Bürgermeister von Kabul: Wir kehren schnell zur Normalität zurückQuelle: AFP © Wakil Kohsar

In einem Interview mit RT äußerte sich der amtierende Bürgermeister von Kabul, Mohammad Daud Sultanzoy, zur aktuellen Lage in Afghanistan. Auf die Frage, ob er im Moment noch Bürgermeister von Kabul ist, erklärte Sultanzoy, die Taliban hätten sich mit ihm im Kontakt gesetzt und ihm mitgeteilt, dass er sein Amt weiter bekleiden dürfe.  

Zur aktuellen Situation in Kabul sagte der Bürgermeister: "Wir kehren schnell zur Normalität zurück." Es gebe bestimmte Bereiche wie den Flughafen oder einige Botschaften, in denen die Lage angespannt sei. Die Menschen aber führten auf den Straßen und auf den Märkten ein normales Leben. 

Auf die Frage, wie es den Taliban gelang, reibungslos an die Macht zurückzukehren, sagte Sultanzoy, angesichts der Unzufriedenheit, die unter Militär- und Sicherheitskräfte herrscht, habe es keine Motivation gegeben, gegen die Taliban zu kämpfen. "Deswegen gab es Gott sei Dank kein Blutvergießen." Auf die Frage, ob die Bevölkerung von Kabul die Taliban-Herrschaft akzeptiere, entgegnete der Bürgermeister:

"Beide Seiten müssen sich mit der Realität auseinandersetzen, und natürlich müssen sich auch die Taliban mit der Realität auseinandersetzen, dass Afghanistan nicht mehr das Afghanistan vor 20 Jahren ist. Es sollte also ein Geben und Nehmen stattfinden."

Die Afghanen befänden sich derzeit in einer neuen Testphase für ihr Land, aus der sie als noch entschlossenere Nation hervorgehen müssten, als sie das zuvor waren.

Auf die Frage von RT nach der Rolle der Frauen unter der zukünftigen Taliban-Regierung erklärte Sultanzoy, dass Afghanistan gebildete Frauen habe: "Wir haben Frauen, die Dienstleistungen erbringen können, wir haben Frauen, die Teil der Wirtschaft sein können." Es sei insofern logisch, dass die Taliban-Regierung dafür sorgt, dass das Thema Frauen im Kontext der Menschenrechte und "natürlich" des Islams diskutiert werde.

Die Zukunft jeder Regierung hänge von ihrer Beziehungen zu ihren eigenen Bürgern sowie zu anderen Staaten ab, sagte Sultanzoy. Die neue Regierung müsse dafür sorgen, dass sie ihren Job optimal machen könnte, um Innenpolitik und Außenpolitik des Landes im Einklang mit dem Völkerrecht zu bringen und die inneren Angelegenheiten zu ordnen und zu verwalten.

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