Nahost

UN-Bericht beschuldigt Israel der "Verstümmelung" von palästinensischen Kindern

Der jährliche Bericht der Vereinten Nationen über Kinder im Krieg wirft Israel Hunderte "schwerer Verstöße" vor. Laut den Vereinten Nationen habe die Israelische Armee IDF Hunderte von Minderjährigen im Westjordanland "verstümmelt", meist durch den Einsatz von Tränengas.
UN-Bericht beschuldigt Israel der "Verstümmelung" von palästinensischen KindernQuelle: AFP © Ahmad Gharabli

Im Westjordanland, in Ostjerusalem und dem Gazastreifen sollen 340 palästinensische Kinder im vergangenen Jahr verletzt worden sein. Das besagt der Bericht, der am Montag dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt wurde und auf den 6. Mai 2021 datiert ist. UN-Generalsekretär António Guterres, der offizielle Herausgeber des Berichtes, warf Israel unter anderem die Inhaftierung von 361 palästinensischen Kindern vor. Dutzende von ihnen schilderten körperliche Gewalt durch israelische Sicherheitskräfte. Der Bericht beschuldigt Israel auch, acht palästinensische Kinder im Westjordanland und einen israelischen Jungen, der bei einem Autounfall auf der Flucht vor der israelischen Polizei starb, getötet zu haben.

Israel soll 2020 den Ausführungen zufolge 324 palästinensische Kinder "verstümmelt" haben, u. a. 170 durch Tränengas und 70 durch Gummigeschosse. Es ist das erste Mal, dass der Bericht Verletzungen durch Tränengaseinsatz durch Israel als "Verstümmelungen" bezeichnet. Die UN beschuldigt die israelischen Streitkräfte zudem, 26 Schulen und Krankenhäuser angegriffen zu haben, während israelische Siedler weitere vier angriffen haben sollen. Die UNO konnte einen Fall verifizieren, in dem eine Schule von Palästinensern für militärische Zwecke genutzt wurde, war aber nicht in der Lage, die Hintermänner zu ermitteln. Das israelische Außenministerium hat bis jetzt nicht auf den Bericht der Vereinten Nationen reagiert.

Laut dem Bericht verhindere Israel den Zugang von Kindern zu humanitärer Hilfe, einschließlich Bildung und medizinischer Versorgung. Achtundzwanzig Prozent der Anträge aus dem Gazastreifen auf Zugang zu medizinischer Versorgung für Kinder sei von Israel verweigert worden. Guterres forderte Israel auf, "die Maßnahmen zu überprüfen und zu verstärken, um jegliche exzessive Gewaltanwendung zu verhindern, um sicherzustellen, dass Gewalt nur dann angewendet wird, wenn es notwendig ist. Und um die Auswirkungen der Operationen seiner Streitkräfte auf Kinder zu minimieren und die Rechenschaftspflicht in allen Fällen sicherzustellen, in denen Kinder getötet oder verstümmelt werden."

Er forderte Israel auch dazu auf, Schulen besser zu schützen, die Praxis der Verwaltungshaft zu beenden und die Rekrutierung von Kindern als Informanten zu stoppen.

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