Nahost

Nahostkonflikt eskaliert: Raketen auf Gaza und Tel Aviv

Nach dem über Nacht anhaltenden Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen und den gleichzeitigen israelischen Luftangriffen auf den Streifen stieg die Zahl der Todesopfer bis zum Mittwoch auf mindestens 50, mit Hunderten weiteren Verletzten.

Die Eskalation zwischen Israel und den Palästinensern weitet sich zunehmend auf den Gazastreifen aus, wo am Mittwoch in den frühen Morgenstunden bei einem israelischen Raketenangriff ein 13-stöckiges Wohnhaus westlich von Gaza-Stadt bombardiert wurde. Laut lokalen Berichten wurden bei dem Angriff mindestens drei Zivilisten getötet.

Auch im Zentrum der Stadt trafen israelische Kampfflugzeuge verschiedene Ziele, darunter scheinbar überwiegend Wohnhäuser. Die Welle der über 130 Luftangriffe auf Gaza vonseiten der israelischen Streitkräfte haben nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums bisher 35 Menschen, darunter auch zwölf Kinder, das Leben gekostet.

Auf der israelischen Seite gab es bisher fünf Todesopfer, darunter drei Frauen und ein Kind, nachdem die Hamas rund 200 Raketen auf den Großraum Tel Aviv abfeuerte. Mehrere Bewohner wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem eine Rakete einen Reisebus in Brand gesteckt hatte. Auch ein Wohnhaus im Süden Tel Avivs wurde getroffen.

"Unsere Truppen sind hier angekommen, und leider war die Aussicht nicht gut. Eine 50-jährige Frau lag am Eingang, und ein Arzt erklärte sie für tot", sagte Amon, ein Rettungshelfer.

Schon seit Montag flogen Raketen aus dem Gazastreifen auf Südisrael, woraufhin Israel mit schweren Vergeltungsschlägen reagierte. Dies führte zu weiteren Schusswechseln, die bis zum Mittwochmorgen andauerten.

Hintergrund der Auseinandersetzung sind anhaltende Proteste gegen die Zwangsevakuierung palästinensischer Familien aus dem Ortsteil Scheich Dscharrah in Ostjerusalem. Juden sollen diesen vor 1948 besessen und bebaut haben und erheben nun anhand von Dokumenten Anspruch auf das Land. Die Echtheit dieser Dokumente wird von den Anwälten der palästinensischen Bewohner bestritten, und eine Protestbewegung hat sich rund um die Zwangsverdrängung der Familien gebildet.

"Ich rufe jeden auf, hier auf die Straße zu kommen, um die Botschaft zu übermitteln, dass wir hier sind. Dieser Fall ist der Fall aller Palästinenser. Heute ist Scheich Dscharrah an der Reihe, morgen könnten es andere Viertel in Jerusalem sein, ob Ost- oder Westjerusalem", erklärte Abeer Assouli, eine Demonstrantin.

Die Proteste der Palästinenser und arabischen Israelis begannen bereits am Montag in der Nähe der al-Aqsa-Moschee in Jerusalem, wo es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam. Dabei wurden Blendgranaten, Gummigeschosse und Tränengas von israelischen Sicherheitskräften gegen die palästinensischen Demonstranten eingesetzt, die mit Steinen warfen.

Die Zusammenstöße trafen auf die israelischen Feierlichkeiten zum Jerusalemtag, an dem größtenteils israelische Nationalisten in einem Flaggenmarsch die Eroberung des arabischen Ostteils Jerusalems einschließlich der Altstadt, während des Sechstagekrieges 1967 feiern. Für Juden wie Muslime sind die dort vorhandenen religiösen Stätten, der Felsendom auf dem Tempelberg sowie die al-Aqsa-Moschee, von großer Bedeutung. Beide sind das Epizentrum des Konflikts und waren schon in der Vergangenheit Auslöser israelisch-palästinensischer Gewalt.

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