Nahost

Nach neuem Abzugsplan der US-Regierung: US-General McKenzie zweifelt an Zuverlässigkeit der Taliban

US-General Frank McKenzie hat diese Woche erklärt, er habe ernsthafte Zweifel an der Zuverlässigkeit der Taliban als "Verhandlungspartner" in der Afghanistan-Frage. Die US-Regierung verkündete zuvor, dass die USA ihre Truppen bis zum 11. September aus Afghanistan abziehen wollen.
Nach neuem Abzugsplan der US-Regierung: US-General McKenzie zweifelt an Zuverlässigkeit der TalibanQuelle: AFP © Mark Wilson

Der oberste US-Kommandant im Nahen Osten, General Frank McKenzie, hat am Dienstag gesagt, er habe ernsthafte Zweifel an der Zuverlässigkeit der Taliban als "Verhandlungspartner" in der Afghanistan-Frage. Die Vereinigten Staaten werden in den kommenden Monaten alle ihre Truppen aus Afghanistan abziehen und sich auf die Diplomatie konzentrieren.

Die US-Regierung verkündete vor Kurzem, dass die USA ihre Truppen bis zum 20. Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 ("9/11") aus Afghanistan abziehen wollen. Diese Ankündigung sorgte allerdings bei der Taliban-Bewegung für Aufregung, da die damalige Trump-Regierung mit den Taliban einen Abzug aller internationalen Truppen bis zum 1. Mai in Doha vereinbart hatte. 

Einige Abgeordneten beider Parteien haben im US-Kongress gewarnt, dass der Schritt die vom Krieg heimgesuchte Nation weiter destabilisieren und eine Bühne für terroristische Gruppen bieten könnte. US-General McKenzie sagte vor dem House Armed Services Committee im US-Repräsentantenhaus, die US-Truppen seien voll und ganz bereit, sich gegen Taliban-Angriffe zu verteidigen, warnte aber auch davor, dass es nach dem Abzug schwieriger sei, Terroristen in Afghanistan ins Visier zu nehmen.

"Wenn sie irgendeine Form der zukünftigen internationalen Anerkennung Afghanistans wollen, müssen sie die Vereinbarungen einhalten, die sie getroffen haben", sagte McKenzie und fügte hinzu, das US-Militär werde weiterhin die Einhaltung der Vereinbarungen beobachten und ihre Aktionen überprüfen.

Ein hochrangiger Beamter des Weißen Hauses sagte am Sonntag auch, so Aljazeera, dass niemand Garantien für die Zukunft Afghanistans nach dem Abzug ausländischer Truppen geben könne. Und er betonte, die USA würden sich weiterhin auf die von dem Land ausgehenden Bedrohungen konzentrieren.

Eine von den USA unterstützte Konferenz zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung in Ankara, die am 24. April beginnen sollte, wurde mittlerweile auf Mitte Mai verschoben, berichtet Reuters

Die Taliban hatten sich zuvor geweigert, an einem afghanischen Friedensgipfel teilzunehmen, bis alle ausländischen Streitkräfte aus Afghanistan abgezogen seien. "Im Moment haben wir beschlossen, die Konferenz zu verschieben, da es keine Klarheit über die Bildung der Delegationen und die Teilnahme gibt", sagte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu.

Unmittelbar nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 in den USA, bei denen mehr als 3.000 Menschen starben, begann der Afghanistankrieg. Die Taliban-Regierung in Afghanistan soll die für die Anschläge verantwortliche Terrorgruppe Al-Qaida unterstützt haben. Das Militärbündnis NATO antwortete am 7. Oktober 2001 mit einer von den USA angeführten Offensive gegen die Taliban. Die USA marschierten seinerzeit in Afghanistan ein, um die Taliban zu bekämpfen und den Afghanen "Demokratie" zu bringen. Seit der militärischen Intervention der NATO in Afghanistan herrscht in diesem Land jedoch Chaos und Gewalt.

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