Nahost

Iran lehnt Angebot zu direkten Gesprächen über die Wiederbelebung des Atomabkommens ab

Teheran hat ein Angebot aus Brüssel und Washington abgelehnt, direkte Gespräche über die Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015 zu führen. Als Grund wurde das jüngste Verhalten der USA angegeben, der Vorschlag hätte daher ein denkbar schlechtes Timing.
Iran lehnt Angebot zu direkten Gesprächen über die Wiederbelebung des Atomabkommens abQuelle: Reuters © Leonhard Foeger

Iran wird nicht an einem informellen Treffen mit der EU und den USA über Möglichkeiten zur Wiederherstellung des Atomabkommens von 2015 teilnehmen. Das teilte das iranische Außenministerium mit und verwies dabei auf die jüngsten Aktionen der USA.

Teheran betonte, dass zuerst die Sanktionen aufgehoben werden müssten, bevor irgendwelche Gespräche beginnen könnten. Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Said Chatibsadeh, soll laut lokalen Medien erklärt haben:

"In Anbetracht der jüngsten Aktionen und Erklärungen der USA und von drei europäischen Staaten hält Iran dies nicht für den richtigen Zeitpunkt, um ein informelles Treffen mit diesen Ländern abzuhalten, das vom Chef der EU-Außenpolitik vorgeschlagen wurde."

Am Sonntag sagten zwei westliche Diplomaten dem Wall Street Journal, Iran habe die Einladung zu direkten Gesprächen in den kommenden Tagen abgelehnt.

Der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Josep Borrell forderte letzte Woche eine gemeinsame Aktion aller Parteien, um das wegweisende Abkommen wiederzubeleben. Er hob hervor:

"Dies ist eine Gelegenheit, die wir nicht verpassen dürfen."

Borrell bezog sich dabei auf das erklärte Interesse der Biden-Regierung, die USA wieder in das Abkommen einzubinden.

In Washington, D.C. besteht man jedoch darauf, dass die Sanktionen erst dann aufgehoben werden können, wenn zunächst Teheran einseitig diesen sogenannten Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) wieder vollständig erfüllt. Iran argumentiert, dass die Strafmaßnahmen, die der frühere US-Präsident Donald Trump wiedereinführte und ausweitete, erst aufgehoben werden müssen, bevor auch Iran den Vertrag wieder einhalten wird.

Im Jahr 2018 verkündete Trump einseitig den Ausstieg der USA aus dem JCPOA, den er als "den schlechtesten Deal aller Zeiten" bezeichnete und Iran daher mit verschärften Sanktionen belegte. Kurz nach Inkrafttreten dieses Ausstieges der USA 2019 meldete Iran der Internationalen Atomenergiebehörde den Beginn der Anreicherung von Uran-235 über den im JCPOA vereinbarten Grenzwert.

Mehr zum Thema - Atomdeal droht zu scheitern: Merkel telefoniert mit iranischem Präsidenten

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.