Asien

Wegen Stigmatisierung und Armut: Südkoreaner flieht in die nordkoreanische Wahlheimat seiner Eltern

Ein 72-jähriger Südkoreaner hofft in Nordkorea auf eine neue Zukunft. In Südkorea litt er unter der Stigmatisierung der Flucht seiner Eltern nach Nordkorea. Es fiel ihm schwer, eine Festanstellung zu erlangen und seine Kinder finanziell zu unterstützen.
Wegen Stigmatisierung und Armut: Südkoreaner flieht in die nordkoreanische Wahlheimat seiner Eltern Quelle: Reuters © Andrew Wong

Südkoreanischen Staatsbürgern ist es nicht erlaubt, nach Nordkorea einzureisen oder ohne Erlaubnis der Regierung Kontakt zu Nordkoreanern herzustellen. 

Seit dem Koreakrieg sollen mehr als 30.000 Menschen nach Südkorea geflohen sein. Die Flucht nach Südkorea führt über China und ein weiteres südostasiatisches Drittland, bis die Möglichkeit besteht, nach Südkorea einreisen zu können. Der illegale Grenzübertritt über die Demilitarisierte Zone (DMZ) ist fast unmöglich. In China müssen sich Flüchtlinge versteckt halten, zu groß ist die Gefahr, aufgegriffen und wieder zurück nach Nordkorea gebracht zu werden. In Südkorea angekommen, werden ihre Daten und Aussagen überprüft und – abgeschottet von der Außenwelt – auf das Leben im hochmodernen Südkorea vorbereitet.

Die Geschichte des 72-jährigen Südkoreaners Choe In-guk stellt eine andere Realität dar. Er folgte nun seinen Eltern, die bereits vor Jahrzehnten nach Nordkorea übersiedelten, und entschied sich somit für ein Leben unter nordkoreanischer Führung. Die Geschichte seiner Eltern aber belastete ihn. Es fiel ihm schwer, einen festen Job zu finden. Der Vater war General im Koreakrieg und während der Regierung Park Chung-hees Außenminister in Südkorea.

Auf einen Umzug in die Vereinigten Staaten folgte die Entscheidung, 1986 nach Nordkorea zu gehen. Staatlich organisierte Treffen für getrennte Familien ermöglichten Choe In-guk, seine Mutter zu sehen, bis diese verstarb. Am Samstag traf er im nordkoreanischen Pjöngjang ein. Die nordkoreanischen Medien verbreiteten ein Video mit ihm, in dem er verkündete, fortan in Nordkorea leben zu wollen. 

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Ein Freund Choe In-guks, Na Han-yub, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP zu den Beweggründen seiner Flucht: 

Es tat ihm immer leid, dass er seinen Kindern finanziell nicht helfen konnte. 

Das Ministerium für Wiedervereinigung erfuhr erst durch die Videobotschaft von der Flucht Choes. Das Ministerium will nun überprüfen, wie ihm die Flucht gelang. 

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