Asien

Einwohner Okinawas stimmen mehrheitlich gegen neuen US-Stützpunkt - Tokio und USA ignorieren Votum

Mit überwältigender Mehrheit lehnen die Bewohner Okinawas die Verlegung eines US-Stützpunktes ab. Zu groß sind die zu befürchtenden Umweltschäden. Die Inselbewohner bangen zudem um ihre Sicherheit. Die Regierung in Tokio ignoriert den Protest und folgt Washington.
Einwohner Okinawas stimmen mehrheitlich gegen neuen US-Stützpunkt - Tokio und USA ignorieren VotumQuelle: Reuters © Kyodo via Reuters

In einem Referendum zur Verlegung der US-Militärbasis von Futenma in die Bucht von Henoko lehnten am 24. Februar 72,2 Prozent der Einheimischen dieses Vorhaben ab. Insgesamt 52 Prozent nahmen an dem rechtlich nicht bindenden Referendum teil. Aufgrund einer Beteiligung an dem Referendum von über 50 Prozent wird der Gouverneur Okinawas die Regierung in Tokio und den US-Präsidenten Donald Trump über den Wunsch der Anwohner Okinawas informieren. Nur 19 Prozent der Inselbewohner stimmten für die neue US-Basis. Seit Jahren hält der Protest gegen den Bau an. Mit den Bauarbeiten zur Landgewinnung wurde bereits begonnen. 

Trotz des massiven öffentlichen Protests vertritt die Regierung unter Premierminister Shinzo Abe im fernen Tokio weiterhin den Standpunkt, dass die US-Präsenz auf der Insel von entscheidender Bedeutung für die Abschreckungsfähigkeit Japans ist. Die Bewohner hingegen fühlen sich wie unter einer nie endenden Besatzung. 

Okinawa ist die südlichste Präfektur Japans. Das südwestliche Ende Okinawas liegt nur 125 Kilometer von Taiwan entfernt. Immer wieder schüren Vergehen des US-Militärs und Unfälle bei Manövern die Wut der Einheimischen. Rund 25.000 Angehörige des US-Militärs sind auf Okinawa stationiert. In ganz Japan sind es 54.000. Okinawa trägt daher auch den Spitznamen "unversenkbarer Flugzeugträger der USA". 

Die neue US-Militärbasis in der Henoko Bucht wird, so die Befürchtungen, dem Meeressäuger Dugong die Weidegründe nehmen. Der Dugong ist das Symbol Okinawas. 

Der Ende 2018 gewählte Gouverneur Denny Tamaki hatte sich im Wahlkampf gegen die hohe Zahl an US-Militärs in seiner Heimat und den geplanten Henoko-Stützpunkt ausgesprochen. Nach dem Referendum sagte er: 

Die Zentralregierung sollte ihre Politik überdenken, dass Henoko die einzige Option für eine Standortverlagerung ist, und die Arbeiten (zur Landgewinnung) aussetzen. Wir werden weiterhin nachdrücklich fordern, dass die Zentralregierung den Dialog mit der Präfektur-Regierung Okinawas über die Schließung des Stützpunktes Futenma und die Rückgabe des Landes (an Japan) aufnimmt. 

Japan: Referendum in Okinawa zur Verlegung einer US-Militärbasis

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