
Propaganda-Beschallung: Südkorea stellt Lautsprecher Richtung Norden ein

Südkoreas neuer Präsident Lee Jae-myung hat am Mittwoch die Einstellung der Lautsprecher-Übertragungen in Richtung der DVRK entlang der Grenzgebiete angeordnet. Dies meldet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf das Präsidialamt. Wie es heißt, soll diese Entscheidung die Spannungen zwischen Seoul und Pjöngjang abbauen und das Vertrauen wiederherstellen.
Im Juni des vergangenen Jahres hatte das südkoreanische Militär die Propagandasendungen als Reaktion auf den wiederholten Start von Müll-Ballons seitens der DVRK über der stark befestigten Grenze wieder aufgenommen. "Der Präsident hat die Militärbehörden angewiesen, die in den Grenzgebieten zu Nordkorea installierten Lautsprecher-Durchsagen heute um 14:00 Uhr einzustellen", sagte Präsidentensprecherin Kang Yu-jung gegenüber Reportern. "Diese Maßnahme spiegelt das Engagement der Regierung wider, das Vertrauen in den innerkoreanischen Beziehungen wiederherzustellen und den Frieden auf der koreanischen Halbinsel wiederherzustellen."
Die Einstellung der Lautsprecher-Übertragungen war eines von Lees Wahlkampfversprechen in Bezug auf die innerkoreanischen Beziehungen, bevor er die Wahl am 3. Juni gewann. Als Präsidentschaftskandidat hatte Lee auch versprochen, keine politischen Flugblätter mehr über die Grenze zu schicken.

Als Präsident will er sich für eine Verbesserung der Beziehungen zum Norden einsetzen, obwohl diese angespannt sind, nachdem Pjöngjang seine Beziehungen zum Süden abgebrochen und Seoul zu seinem Hauptfeind erklärt hat.
Lees heutige Entscheidung ziele darauf ab, "die Spannungen abzubauen, da es in jüngster Zeit keine größeren Provokationen" seitens der DVRK gegeben habe, betonte Kang. "Die Entscheidung soll die militärische Konfrontation zwischen den beiden koreanischen Staaten verringern und die Tür zum Wiederaufbau des gegenseitigen Vertrauens öffnen". Kang bezeichnete die Entscheidung des Präsidenten auch als einen "praktischen Schritt", der das Leid der vom Lärm betroffenen Bewohner in den Grenzgebieten mindern soll.
Yonhap weist darauf hin, dass das südkoreanische Militär noch unter der Regierung Yoon Suk-jeol zum ersten Mal seit sechs Jahren die Lautsprecher wieder in Betrieb genommen hatte. Das Ziel sei es gewesen, Yoons harte Haltung gegenüber Pjöngjang zu unterstreichen.
Unklar bleibe jedoch, so Yonhap weiter, ob Pjöngjang auf die versöhnliche Geste Südkoreas reagieren werde. Denn die DVRK definiere die innerkoreanischen Beziehungen als Verhältnisse zwischen "zwei gegeneinander feindseligen Staaten."
Anfang Juni haben in Südkorea vorgezogene Präsidentschaftswahlen stattgefunden, die nach der Amtsenthebung von Präsident Yoon Suk-yeol wegen eines Staatsstreichversuchs anberaumt worden waren. Der Kandidat der Demokratischen Partei, der 61-jährige Lee Jae-myung, hat die Wahl gewonnen.
Südkorea hat die Lautsprecher erstmals im Jahr 1963 eingesetzt, um die Armee und die Bevölkerung der DVRK psychologisch zu beeinflussen. Die Beschallung wurde im Jahr 2004 ausgesetzt und danach mehrmals wieder aufgenommen.
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