Asien

Indien will seine Verbindungen in die Grenzregion zu Pakistan verstärken

Kaschmir, das Jahrzehnte voller Unruhen erlebt hat, hat keine direkte Zugverbindung mit dem Rest des Landes. Durch die Entwicklung von Handel und Tourismus soll der Unruheherd nun stabilisiert werden. Brücken und Tunnel erschließen die Gebirgsregion.
Indien will seine Verbindungen in die Grenzregion zu Pakistan verstärken© Ministry of Railways, GODL-India , via Wikimedia Commons

Die indische Eisenbahn will fünf Zugverbindungen zwischen Jammu und Kaschmir, einer umkämpften Region an der Grenze zu Pakistan, und dem Rest Indiens errichten. Die Hindustan Times berichtete am Donnerstag, dass Indiens Premierminister Narendra Modi die Bahnverbindung im Januar eröffnen wird.

Ein Güterzug absolvierte am Mittwoch, so wurde berichtet, erfolgreich eine Versuchsfahrt auf der 17 Kilometer langen Strecke von Katra nach Reasi, und am 5. Januar 2025 werden nach Angaben von Beamten weitere Probeläufe stattfinden, um die Betriebsbereitschaft der Verbindung zu überprüfen.

Dieser Schritt ist Teil der Bemühungen Neu-Delhis, Kaschmir durch eine Verbesserung der Verbindungen und der Schaffung von Möglichkeiten zur Entwicklung von Handel und Tourismus – angesichts des Potenzials der Region, einheimische wie internationale Reisende anzuziehen – besser in die Wirtschaft des Landes zu integrieren.

Zusätzlich zu der Transformation der Bahn-Infrastruktur der Region soll der Premierminister auch einen 6,5 Kilometer langen Straßentunnel eröffnen, der Sonamarg, ein kleiner Himalaja-Ort auf einem Hügel, der für seine malerische Landschaft bekannt ist, mit der Stadt Kangan in Kaschmir verbindet.

Bei der Bekanntgabe der Fertigstellung des Teilabschnitts Udhampur –Srinagar – Baramulla der Bahnverbindung Anfang des Monats beschrieb Indiens Eisenbahnminister Ashwini Veishnaw diese als "historischen Meilenstein". Das Projekt, das bereits in den 1990ern entwickelt wurde, beinhaltet die Errichtung einer Reihe von Tunneln und Brücken in der gebirgigen Landschaft Kaschmirs; darunter auch die höchste Eisenbahnbrücke der Welt, die sich 359 Meter über das Flussbett des Chenab erhebt, und damit 35 Meter höher ist als der Eiffelturm.

Sobald die Bahnverbindung in Betrieb genommen wurde, wird sie nicht nur die größten Städte Kaschmirs mit der indischen Hauptstadt und anderen Regionen verbinden, sondern auch den Zugang zu einem Hindu-Schrein bei Katra in Jammu und Kaschmir verbessern, einer von Indiens heiligsten Pilgerstätten.

Die indische Eisenbahn hat einige ihrer Züge verbessert, darunter auch den Schnellzug "Vande Bharat", und sie daraufhin entwickelt, den harschen Wetterbedingungen der Region zu widerstehen, um sie auf der Route durch Jammu und Kaschmir einsetzen zu können. "Die Sicherheit der Passagiere wird an erster Stelle stehen, mit Sicherheitschecks an den Bahnhöfen wie im Flughafen", zitierte die Hindustan Times einen Beamten.

Im Verlauf dieses Jahres hatte Kaschmir, das seit Jahrzehnten im Mittelpunkt eines Konflikts zwischen Indien und Pakistan steht, eine Parlamentswahl – die erste nach fast einem Jahrzehnt. Es war auch die erste seit der Entscheidung der Modi-Regierung, den Artikel 370 der indischen Verfassung aufzuheben, der dem Gebiet mit moslemischer Bevölkerungsmehrheit eine gewisse Autonomie gewährte. Die jüngsten Wahlen wurden als Schlüssel gesehen, um in der Region Normalität wiederherzustellen, die Terrorismus, bewaffnete Auseinandersetzungen und versuchte Invasionen erlebt hat. Neu-Delhi sieht in der Verbesserung der Verbindungen innerhalb der Region und zum Rest des Landes einen entscheidenden Schritt, um die Stabilität des Gebiets wiederherzustellen.

Mehr zum ThemaPutin plant Besuch in Indien – Isolationsversuche des Westens scheitern

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.