Asien

Al-Qaida kündigt Terroranschläge in Indien an

Indiens Polizei ist in höchster Alarmbereitschaft, nachdem die Terrorgruppe Al-Qaida dem Land mit einer Welle von Selbstmordanschlägen gedroht hat. Grund sind Äußerungen einer Politikerin über den Propheten Mohammed, die unter Muslimen weltweit für Empörung sorgten.
Al-Qaida kündigt Terroranschläge in Indien an© Arif ALI / AFP

Al-Qaida auf dem indischen Subkontinent (AQIS), eine regionale Zelle der Terrororganisation, veröffentlichte am Montag ein Schreiben, in dem es hieß, die indischen Bundesstaaten Delhi, Mumbai, Uttar Pradesh und Gujarat würden zu Zielen von Anschlägen gemacht.

Die Gruppe schwor, Kinder als Selbstmordattentäter einzusetzen und Hindu-Politiker anzugreifen. Indiens Regierung erklärte, sie nehme die Bedrohung ernst und versetzte die Polizei in den genannten Bundesstaaten in höchste Alarmbereitschaft.

Die Drohung ist eine Reaktion auf Äußerungen von Nupur Sharma, der nationalen Sprecherin der indischen Bharatiya Janata Party (BJP). Am 26. Mai hatte Sharma an einer Fernsehdebatte teilgenommen und ihre Ansichten über Mohammed und seine Frau Aisha geäußert. Das Video ging viral und wurde von vielen Muslimen als blasphemisch verurteilt.

Daraufhin wurden Sharma und der Medienchef der BJP in Delhi, Naveen Kumar Jindal, der über den Propheten getwittert und die Nachricht später gelöscht hatte, suspendiert und als "Randgruppe" bezeichnet, die nicht die Ansichten der indischen Regierung vertrete.

Sharma entschuldigte sich später auf Twitter und behauptete, sie habe nie die Absicht gehabt, die religiösen Gefühle anderer zu beleidigen. Die 37-Jährige betonte, dass ihr Kommentar eine Reaktion auf die "andauernden Beleidigungen und Respektlosigkeiten" gegenüber der Hindu-Gottheit Mahadev während der Debatte war.

Ihre Entschuldigung konnte die jedoch Empörung einiger Muslime, die sich weit über Indien hinaus verbreitet hat, nicht mindern. Am Dienstag haben Indonesien, die Vereinigten Arabischen Emirate, die Malediven, Jordanien, Bahrain, Libyen, Katar, Kuwait, Iran, Saudi-Arabien, Oman und Afghanistan offiziell Beschwerde gegen die Äußerungen der BJP-Mitglieder eingelegt.

Indonesien, das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung weltweit, hat den indischen Botschafter in Jakarta einbestellt. Bahrain hat die Äußerungen als "Provokation der Gefühle von Muslimen und Aufstachelung zu religiösem Hass" verurteilt.

Außerdem machte der Hashtag #ShameOnBJP auf Twitter die Runde. Es gab jedoch auch viele Nutzer, die Sharma unterstützten und darauf bestanden, dass die Regierung unter Premierminister Narendra Modi dem Druck der muslimischen Welt nicht nachgeben sollte.

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