Asien

Herben Rückschlägen zum Trotz: Amazon kämpft weiter um Vormacht im indischen Verbrauchermarkt

Amazon hat Berichten zufolge einen neuen Rechtsbehelf gegen die jüngste Entscheidung der nationalen Kartellbehörde Indiens eingelegt. Diese setzte im vergangenen Monat einen Deal zwischen der US-Handelsplattform und einem indischen Einzelhändler aus dem Jahr 2019 aus.
Herben Rückschlägen zum Trotz: Amazon kämpft weiter um Vormacht im indischen VerbrauchermarktQuelle: AP © Mahesh Kumar A.

Im vergangenen Monat hatte die indische Wettbewerbskommission (CCI) ihre Zustimmung zu dem vor fast drei Jahren vereinbarten Deal zwischen dem US-amerikanischen E-Commerce-Konzern und dem indischen Einzelhändler Future Group verweigert. Damit wurden die Bemühungen des US-amerikanischen Unternehmens, den Verkauf der Einzelhandelsaktivitäten von Future an den indischen Marktführer Reliance Industries zu blockieren, angeblich zunichtegemacht.

Infolge des Urteils hat ein Gericht in Neu-Delhi Anfang des Monats Amazon die Rechtsgrundlage für die Auseinandersetzung mit dem Ex-Partner Future genommen. Dies bedeutete einen weiteren Schlag für den US-Konzern.

Ungenannte Quellen sollen der Nachrichtenagentur Reuters mitgeteilt haben, dass Amazon am Samstagabend beim indischen Berufungsgericht für Unternehmensrecht Berufung gegen die Entscheidung der CCI eingelegt habe.

Unabhängig davon soll der US-amerikanische E-Commerce-Riese beim Obersten Gerichtshof des Landes eine Klage gegen die Entscheidung des Gerichts in Neu-Delhi eingereicht haben, so die Quellen weiter.

Die jüngste Klage ist Teil eines langwierigen Rechtsstreits, der Amazon, Future und Reliance in einen erbitterten Kampf um die Vorherrschaft im Einzelhandel des boomenden indischen Verbrauchermarktes verwickelt hat.

Die Future Group, welche über eine beachtliche Präsenz im indischen Einzelhandels- und Modesektor verfügt, betreibt beliebte Supermarktketten wie Big Bazaar und Food Bazaar sowie Lifestyle-Läden wie Brand Factory und Central.

Das in Mumbai ansässige Unternehmen Reliance Industries, zu dessen vielfältigen Geschäftsbereichen Energie, Petrochemie, Erdgas, Einzelhandel, Telekommunikation, Massenmedien und Textilien gehören, möchte durch die Übernahme des schuldenbeladenen Unternehmens Future seine enorme Präsenz ausbauen.

Im Dezember warnte Amazon die indische Kartellbehörde, dass eine Rücknahme des für 2019 geplanten Deals mit Future ein negatives Signal an ausländische Investoren senden würde. Dies würde es Reliance, das von einem der reichsten Männer Indiens, Mukesh Ambani, kontrolliert wird, ermöglichen, "den Wettbewerb weiter einzuschränken".

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