Asien

US-Diplomat flieht in Südkorea von Unfallort – und beruft sich auf diplomatische Immunität

Ein US-Diplomat in Südkorea ist nach einem Autounfall in der Hauptstadt Seoul geflohen und hat sich dabei offenbar auf seine diplomatische Immunität berufen. Dies ist nur einer von mehreren ähnlichen Vorfällen, in die ausländische Diplomaten in Südkorea in jüngster Zeit verwickelt sind.
US-Diplomat flieht in Südkorea von Unfallort – und beruft sich auf diplomatische ImmunitätQuelle: Gettyimages.ru © SOPA Images / Kontributor

Ein US-amerikanischer Diplomat in Seoul ist nach einem mutmaßlichen Unfall vom Tatort geflohen und versteckt sich nun auf einem US-Militärstützpunkt vor der Polizei, wie die südkoreanischen Strafverfolgungsbehörden mitteilten. Ein ungenanntes Mitglied der diplomatischen Vertretung der USA saß angeblich am Steuer eines Autos, das am Mittwoch im Zentrum der südkoreanischen Hauptstadt mit einem Taxi zusammenstieß.

Der Unfall soll sich ereignet haben, als das Fahrzeug die Spur wechselte und dabei die hintere Stoßstange des Taxis beschädigte. Obwohl die Unfallfolgen nur geringfügig waren, hätte der Diplomat anhalten müssen. Stattdessen aber gab er Gas und löste damit eine Verfolgungsjagd aus.

Der Fahrer des Taxis verfolgte ihn bis zur US-Kaserne Yongsan, einer amerikanischen militärischen und diplomatischen Einrichtung in Seoul. Dort traf auch die Polizei ein. Der Diplomat und seine drei Fahrgäste weigerten sich jedoch, mit den Beamten zu kooperieren.

Die US-Bürger weigerten sich außerdem, sich einem Alkoholtest zu unterziehen, und hielten sich innerhalb des Stützpunktes auf, der für die südkoreanischen Strafverfolgungsbehörden Sperrgebiet ist. Die Polizei konnte das Mitglied der US-Mission aufgrund seiner diplomatischen Immunität auch nicht außerhalb der Anlage festnehmen.

Der Verdächtige hält sich seither in der Yongsan-Kaserne versteckt. Um ihn zu erreichen, hat die Polizei ein Ersuchen an die US-Botschaft gerichtet und um Zusammenarbeit gebeten. Darin heißt es:

"Wir planen, über die Anklage zu entscheiden, nachdem wir die Aussage des US-Diplomaten gesehen haben."

Der Vorfall scheint ein weiteres Beispiel für das dreiste Verhalten ausländischer Diplomaten und ihrer Familienangehörigen in Südkorea in den letzten Monaten zu sein. Anfang dieses Monats löste der Ehemann einer niederländischen Diplomatin eine polizeiliche Untersuchung aus, nachdem er einen südkoreanischen Mann während eines Streits um einen Parkplatz leicht mit seinem Auto angefahren hatte. Im Juni musste Belgien seinen Botschafter Peter Lescouhier wegen des gewalttätigen Verhaltens seiner Frau aus dem Land abberufen. Die Frau wurde zunächst dabei gefilmt, wie sie einem Ladenbesitzer eine Ohrfeige gab und später eine Schlägerei mit einem Straßenreiniger begann, nachdem dessen Besen sie versehentlich berührt hatte.

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