Indien: Frau verbrennt sich aus Protest nach Vergewaltigung durch Abgeordneten
Die Selbstverbrennung einer 24-jährigen Frau hat erneut die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das alarmierende Problem der sexualisierten Gewalt gegen Frauen in Indien gezogen. Die Frau hatte Atul Rai, einen Parlamentsabgeordneten aus der Bahujan Samaj Party (BSP), der Vergewaltigung beschuldigt. Aus Protest gegen den Druck seitens der Polizei und der Justiz setzte sie sich in der Hauptstadt Delhi in Brand und erlag am Dienstag im Krankenhaus ihren Brandwunden.
Rai soll die Frau in seinem Haus in der Stadt Varanasi im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh vergewaltigt haben. Das Opfer zeigte ihn im Mai 2019 bei der Polizei an. Der Abgeordnete wurde einen Monat später verhaftet und befindet sich seitdem im Gefängnis.
Im November 2020 wandte sich Rais Bruder an die Polizei und beschuldigte die Frau der Diffamierung. Das Opfer dementierte den Vorwurf, aber vor einigen Wochen erließ das Gericht einen Haftbefehl gegen die Frau.
Am 16. August kamen die 24-Jährige und ein Freund von ihr in Delhi an und starteten in der Nähe des Gebäudes des obersten Gerichtshofs einen Livestream auf Facebook. Im Video bezichtigen sie die Polizei und die Justiz der Verbindung mit Rai und des Drucks auf das Missbrauchsopfer und benennen konkrete Beamte und den Richter. Der Mann wörtlich:
"Die Behörden zwingen uns seit November 2020 zum Sterben. Wir wollen, dass Sie alle, die Bürger von Uttar Pradesh und des Landes, dies hören."
Dann übergießen die Frau und der Mann sich mit Benzin und setzten sich selbst in Brand. Die beiden wurden in ein Krankenhaus gebracht. Der Mann starb am Samstag.
Die Probleme der Frauenrechte und der sexualisierten Gewalt gegen Frauen werfen Schatten auf Indien. Trotz der Regierungsmaßnahmen einschließlich der neu verabschiedeten Gesetze wird die Situation von Fachleuten als alarmierend geschätzt. Allein im Jahr 2018 hatte die Polizei in Indien 33.977 Vergewaltigungsfälle registriert. Laut dieser Zahl wird in Indien alle 15 Minuten eine Frau vergewaltigt. Die Aktivisten betonen darüber hinaus, dass die tatsächlichen Zahlen viel höher seien, weil viele Missbräuche wegen der Angst der Opfer nicht einmal gemeldet werden.
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