Asien

Teheran: Wir begrüßen friedlichen Machtwechsel in Afghanistan

Iranische Regierungsvertreter äußerten sich vorsichtig positiv zur Machtübernahme der Taliban im Nachbarland. Oberste Priorität habe jedoch, den Frieden zu sichern. Iran sei bereit, den Dialog zwischen unterschiedlichen Gruppen zu fördern.
Teheran: Wir begrüßen friedlichen Machtwechsel in AfghanistanQuelle: www.globallookpress.com © Iranian Presidency/Keystone Press Agency

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi hat am Montag erklärt, dass Iran bei der Wiederherstellung der Stabilität in Afghanistan helfen werde, wie die iranische Nachrichtenagentur IRNA berichtet. Teheran fordere alle Gruppen dazu auf, im Nachbar- und Bruderland eine nationale Einigung zu erzielen.

In einem Gespräch mit dem Außenminister Mohammed Dschawad Sarif bezeichnete Irans Präsident Raisi vor allem Sicherheit, Stabilität und Wohlstand als Rechte des afghanischen Volkes. Er betonte, dass Iran bei der Wiederherstellung jener Stabilität helfen werde, die Afghanistan heute in erster Linie braucht, und dass er als Nachbar- und Bruderland alle Gruppen einlade, eine nationale Einigung zu erzielen.

Präsident Raisi wies darauf hin, in Teheran sei man der Ansicht, dass eine Herrschaft gemäß dem Willen des unterdrückten afghanischen Volkes immer sicherheitsbildend und stabilisierend war und fügte hinzu, dass Iran sich für die gutnachbarschaftlichen Beziehungen zu Afghanistan einsetze, indem man die Entwicklungen in diesem Land beobachte.

Die militärische Niederlage und der Rückzug der USA aus Afghanistan sollten eine Gelegenheit sein, das Leben, die Sicherheit und den dauerhaften Frieden in dem Land wiederzubeleben, betonte er.

Der Sekretär des iranischen Obersten Nationalen Sicherheitsrates, Ali Shamkhani, sagte derweil am Montag, dass Teheran "wie in den letzten 40 Jahren" das afghanische Volk und seinen Willen unterstützen werde.

Saeed Khatibzadeh, Sprecher des iranischen Außenministeriums, erklärte am Montag, dass Iran den friedlichen Machtwechsel in Afghanistan begrüße und hoffe, dass die Probleme in dem Nachbarland durch Dialog gelöst werden können, wie die Agentur Tasnim berichtete.

Auf einer Pressekonferenz am Montag wies Khatibzadeh darauf hin: "Wir verfolgen die Entwicklungen (in Afghanistan) genau und stehen im Kontakt mit allen beteiligten Parteien."

Er verwies auch darauf, dass Iran viele historische und kulturelle Gemeinsamkeiten mit Afghanistan habe und dem muslimischen Volk des Nachbarlandes in allen sensiblen und wichtigen Momenten der Geschichte trotz aller Schwierigkeiten und Einschränkungen immer zur Seite gestanden habe. Wie immer, so fügte er hinzu, werde Iran dem afghanischen Volk in der gegenwärtigen entscheidenden Phase zur Seite stehen und "seine größtmöglichen Anstrengungen unternehmen, um den Frieden in dem krisengeschüttelten Land zu erreichen", berichtete Press TV.

In Bezug auf die neue Welle von Vertriebenen als Folge der Gewalt in Afghanistan sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums:

"Wir hoffen, dass die internationale Gemeinschaft und die betroffenen Institutionen diesem Problem ernsthafte Aufmerksamkeit schenken und insbesondere unter den Bedingungen, die durch die Pandemie infolge des Coronavirus entstanden sind, ihre Pflichten erfüllen und diesen Vertriebenen helfen werden."

Teheran hoffe, dass alle Seiten zusammenkommen, um die bestehenden Probleme durch Dialog und politische Verständigung zu lösen. Die iranische Regierung sei bereit, die Lösung der Probleme Afghanistans durch die Förderung eines innerafghanischen Dialogs zu erleichtern und auch dazu beizutragen, einen regionalen Konsens in der Afghanistan-Frage zu schmieden.

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