Asien

Tadschikistan lässt afghanisches Flugzeug mit über 100 Mann Militärpersonal an Bord landen

Ein afghanisches Flugzeug hat die Grenze zum tadschikischen Luftraum überquert und sandte ein SOS-Signal aus. Eine Landeerlaubnis wurde erteilt. Über 100 Mann afghanisches Militärpersonal befanden sich an Bord der Maschine.
Tadschikistan lässt afghanisches Flugzeug mit über 100 Mann Militärpersonal an Bord landenQuelle: AFP © HOANG DINH Nam

Tadschikistan hat einem Flugzeug aus Afghanistan die Landung auf seinem Hoheitsgebiet erlaubt, nachdem es ein SOS-Signal empfangen hatte. Mehr als 100 afghanische Soldaten und Offiziere befanden sich an Bord. Dies schrieb die russische Nachrichtenagentur TASS mit Verweis auf die Informations- und Presseabteilung des Außenministeriums der Republik Tadschikistan am Montag. Seitens der tadschikischen Diplomaten hieß es:

"Bei Tadschikistan war ein SOS-Signal eingegangen, woraufhin in Übereinstimmung mit internationalen Verpflichtungen der Entschluss gefasst wurde, dem in Afghanistan gestarteten Flugzeug die Landung auf dem Flughafen von Bochtar (Region Chatlon, Tadschikistan) zu gestatten. Es gingen über 100 afghanische Militärangehörige von Bord."

Milizionäre der radikalislamischen Taliban drangen am Sonntag kampflos in Kabul ein, wo sie alsbald dazu übergingen, Regierungseinrichtungen zu besetzen – die landesweit von den Regierungstruppen zurückgelassen worden waren. Die Taliban kontrollieren inzwischen fast das gesamte Staatsgebiet, einschließlich der Gebiete entlang der Grenze zu Iran, China, Pakistan, Tadschikistan, Usbekistan und Turkmenistan.

Der afghanische Präsident Aschraf Ghani floh ins Ausland – bislang ist weder bekannt, wo er sich aufhält, noch, was der geplante Endpunkt seiner Flucht ist. In den Medien der Nachbarländer Afghanistans und der Länder im Nahen Osten werden diesbezüglich Vermutungen aufgestellt – so gibt die iranische Nachrichtenagentur Mehr Information wieder, der ehemalige Präsident könnte sich momentan im Oman aufhalten und eine Weiterreise in die USA anstreben. Zuvor hatte die katarische Nachrichtenagentur Al-Jazeera mit Verweis auf "Medienquellen" geschrieben, er sei am Sonntag in Usbekistans Hauptstadt angekommen – dies wurde laut Mehr vom offiziellen Taschkent jedoch bestritten.

Bereits bis zum 5. Juli 2021 waren über 1.000 afghanische Soldaten und Offiziere ins benachbarte Tadschikistan geflohen. Das Pressezentrum der Grenztruppen des tadschikischen Staatskomitees für nationale Sicherheit hatte dazu mitgeteilt:

"Unter Berücksichtigung des Prinzips über eine gute Nachbarschaft und unter Wahrung der Position einer Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten der Islamischen Republik Afghanistan durfte das Militärpersonal der afghanischen Streitkräfte tadschikisches Territorium betreten."

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