Asien

Armenien und Aserbaidschan vereinbaren Waffenruhe nach Schusswechseln mit Toten und Verletzten

Nach erbitterten Kampfhandlungen im vergangenen Herbst hat sich die Situation an der Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan erneut zugespitzt. Am frühen Mittwochmorgen kam es zu Schusswechseln mit Toten und Verletzten. Russland musste erneut im Streit vermitteln.
Armenien und Aserbaidschan vereinbaren Waffenruhe nach Schusswechseln mit Toten und VerletztenQuelle: Sputnik © WALERI MELNIKOW

In der Nacht zum 28. Juli hat sich die Situation an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze erneut zugespitzt. Beide Seiten warfen einander vor, ihre jeweiligen Stellungen unter Beschuss genommen und somit die Waffenruhe verletzt zu haben. Das Verteidigungsministerium in Baku berichtete am Mittwoch von zwei verletzten aserbaidschanischen Militärs im Grenzgebiet Kelbadschar (Kəlbəcər). Sie seien außer Lebensgefahr. Die aserbaidschanischen Stellungen seien mit Schusswaffen und Mörsern intensiv beschossen worden. Daraufhin habe die Armee adäquate Maßnahmen ergriffen.

Das armenische Verteidigungsministerium sprach seinerseits von drei toten und zwei verletzten Soldaten. Aserbaidschanische Truppen, die die armenischen Stellungen angegriffen hätten, sollen Verluste erlitten haben und seien gegen 9:20 Uhr (Ortszeit: UTC+4) auf ihre Ausgangspositionen zurückgeschlagen worden. Die Situation an den restlichen Grenzabschnitten sei stabil und werde von der armenischen Armee kontrolliert, verlautete aus der Militärbehörde in Jerewan.

Später gab die aserbaidschanische Seite bekannt, einer russischen Initiative zur Waffenruhe ab 8 Uhr MESZ (10 Uhr Ortszeit) an der Grenze zu Armenien zugestimmt zu haben. Auch das armenische Außenministerium bestätigte die Vereinbarung. Die Waffenruhe sei unter Vermittlung der russischen Friedensstifter zustande gekommen sei, hieß es.

Die Beziehungen zwischen Armenien und Aserbaidschan sind äußerst angespannt. Die beiden ehemaligen Sowjetrepubliken streiten um die Region Bergkarabach. Der Konflikt geht auf das Jahr 1988 zurück, als die Autonome Oblast Bergkarabach mit überwiegend armenischer Bevölkerung ihre Loslösung von Aserbaidschan angekündigt hatte. Im Laufe der bewaffneten Auseinandersetzungen, die von 1992 bis 1994 dauerten, verlor Baku die Kontrolle über Bergkarabach und sieben Anrainergebiete. Im Jahr 1994 unterzeichneten Aserbaidschan, Armenien und die Republik Bergkarabach unter Vermittlung der Russischen Föderation ein Protokoll über einen Waffenstillstand. Trotzdem kam es wiederholt zu Kampfhandlungen, zuletzt eskalierte der Konflikt am 27. September 2020. Die neuen Kämpfe dauerten bis zum 9. November 2020. In dieser Zeit starben auf beiden Seiten mehr als 4.700 Menschen – die meisten davon Soldaten. In der Nacht zum 10. Oktober 2020 einigten sich die Konfliktparteien unter der Vermittlung Russlands auf eine Waffenruhe. Im Rahmen des Abkommens musste Armenien mehrere Gebiete in der umstrittenen Region an Aserbaidschan abtreten. Für die Einhaltung der Waffenruhe wurden in der Region 2.000 russische Friedenssoldaten stationiert.

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