Asien

Indische Ärzte warnen: Einschmieren mit Kuhmist hilft nicht gegen COVID-19

In Indien wurde ein neuer Höchststand der COVID-19-Fälle festgestellt. Der Leiter der indischen Ärztevereinigung hat seine Mitbürger davor gewarnt, dass das Einschmieren mit Kuhdung nicht helfen wird, um COVID-19 zu behandeln oder sich davor zu schützen.
Indische Ärzte warnen: Einschmieren mit Kuhmist hilft nicht gegen COVID-19Quelle: Reuters © Amit Dave

Am Dienstag hat die Zahl der neuen COVID-19-Fälle in Indien einen Rekordwert von 390.995 pro Tag erreicht. Die Weltgesundheitsorganisation stufte den indischen Stamm des Virus als "besorgniserregende Variante" ein.

Die Krankenhäuser sind bereits an ihrer Belastungsgrenze angelangt und die Sauerstoffvorräte werden rationiert. Indische Ärzte haben ihre Mitbürger erneut vor alternativen Behandlungsmethoden und Präventivmaßnahmen gewarnt, die in ganz Indien populär geworden sind.

Die Praxis, eine Mischung aus Kuhdung und Urin auf die Haut aufzutragen und zu warten, bis sie getrocknet ist, bevor man sie mit Milch oder Buttermilch abwäscht, bereitet den Ärzten besondere Sorgen. Dr. J.A. Jayalal, nationaler Präsident der Indian Medical Association, sagte am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters:

"Es gibt keine konkreten wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Kuhdung oder Urin die Immunität gegen COVID-19 stärken, es basiert ausschließlich auf einem Glauben."

"Es gibt auch gesundheitliche Risiken, die mit dem Beschmieren oder dem Verzehr dieser Produkte verbunden sind – andere Krankheiten können vom Tier auf den Menschen übertragen werden."

Diejenigen, die an dem populär gewordenen Ritual beteiligt sind, umarmen oder ehren die Kühe, während das Aufgetragene trocknet. Sie praktizieren sogar Yoga in der Gegenwart der Tiere, um das Energieniveau zu steigern.

Gautam Manilal Borisa, ein leitender Angestellter einer pharmazeutischen Firma, berichtete Reuters, dass die Praxis ihm geholfen habe, sich letztes Jahr von COVID-19 zu erholen. Er erklärte:

"Wir sehen, dass sogar Ärzte hierherkommen. Sie glauben, dass diese Therapie ihre Immunität verbessert und sie können ohne Angst zu den Patienten gehen und sie behandeln."

Im März behauptete die Kulturministerin des Bundesstaates Madhya Pradesh, Usha Thakur, dass ein "Havan" (rituelle Verbrennung) von Kuhdung ein Haus für zwölf Stunden von COVID-19 reinigen könne.

Für Hindus, die etwa 80 Prozent der 1,3 Milliarden Einwohner Indiens ausmachen, ist die Kuh ein heiliges Tier und wurde in verschiedene religiöse Rituale eingebunden. Die Hindus glauben, dass die Kuh für göttliche und natürliche Wohltaten steht. Der Kuhdung wird sogar zur Reinigung von Häusern und in Gebetsritualen verwendet.

Im März und April strömten massenhaft Hindus nach Haridwar und an den Ganges, wo die Kumbh-Mela-Pilgerfahrt stattfand. Tausende von COVID-19-Fällen wurden registriert, als Millionen von Pilgern in die Stadt reisten, um ein Bad im heiligen Fluss zu nehmen.

Nach Angaben des indischen Gesundheitsministeriums waren es am Dienstag 329.942 neu registrierte COVID-19-Fälle. Die Zahl der Todesfälle, die mit der Krankheit verbunden werden, stieg um 3.876.

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