Asien

Trotz globaler Rezession: Chinas Exporte im Corona-Jahr auf Rekordhoch

China kämpft sich im Krisenjahr 2020 als einzige große Volkswirtschaft mit einer positiven Bilanz durch. Während der Rest der Welt noch in einer tiefen Rezession steckt, erholt sich die chinesische Wirtschaft dank eines beispiellosen Exportbooms schneller als gedacht.
Trotz globaler Rezession: Chinas Exporte im Corona-Jahr auf RekordhochQuelle: Reuters © Aly Song

Im November legten die chinesischen Ausfuhren unerwartet stark um 21,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie der chinesische Zoll am Montag in Peking berichtete. Die Importe blieben hingegen hinter den Erwartungen zurück und stiegen nur um 4,5 Prozent, etwas weniger noch als im Vormonat mit 4,7 Prozent. Der Handelsüberschuss stieg damit kräftig um 102,9 Prozent auf 75 Milliarden US-Dollar an.

Der Außenhandel sichert die Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft nach der Corona-Krise mit einem Zuwachs von insgesamt 13,6 Prozent noch stärker als erwartet. Die Normalisierung der wirtschaftlichen Aktivitäten ist unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass China das Coronavirus seit dem Sommer bereits weitestgehend im Griff hat und nur noch vereinzelt Infektionen zählt.

Während der Rest der Welt wegen der flächendeckenden pandemiebedingten Einschränkungen weiterhin eine Rezession erlebt, wird China laut Prognosen als einzige große Volkswirtschaft in diesem Jahr ein Wachstum verzeichnen. Es wird mit einem Plus von 2,0 bis 2,2 Prozent gerechnet. Wichtige Frühindikatoren deuten darauf hin, dass das Wachstum im vierten Quartal 5,5 Prozent überschreiten könnte. Einige chinesische Experten sprechen sogar von mehr als sechs Prozent Wachstum. Im dritten Quartal waren es schon 4,9 Prozent.

Die Stimmung im herstellenden Gewerbe ist so gut wie seit zehn Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex des renommierten Wirtschaftsmagazins Caixin stieg im November von 53,6 im Vormonat auf 54,9 Punkte. Dies ist der höchste Stand seit November 2010 mit der Erholung nach der globalen Finanzkrise. Das Konjunkturbarometer kletterte damit den siebten Monat in Folge und die Beschäftigung legte im November ebenfalls so stark zu wie seit Mai 2011 nicht mehr.

Während die Pandemie in anderen Ländern weiter für Unsicherheiten sorgt, zeigte sich den vierten Monat in Folge auch ein Zuwachs bei den chinesischen Exportaufträgen. Experten weisen darauf hin, dass Chinas Exporteure auch von pandemiebedingten Produktionsunterbrechungen in Fabriken anderer Länder profitieren. Mit zunehmender heimischer Nachfrage erholt sich die Produktion in China damit weiter von dem starken Einbruch des Wachstums im ersten Quartal mit einem Minus von 6,8 Prozent.

Trotz des Ausfuhrbooms sorgen sich Exporteure allerdings über die beständige Wertzunahme der chinesischen Währung in den vergangenen sechs Monaten. Man befürchtet, dass Profite und Exportaufträge unter Druck geraten könnten. Fast jeder fünfte Exporteur (18,8 Prozent) sorgt sich vor negativen Auswirkungen, wie die australische ANZ Bank in einer Analyse der Umfrage unter den Einkaufsmanagern hervorhob. Der Yuan wird gegenwärtig auf dem höchsten Stand sei zweieinhalb Jahren gehandelt.

Chinesischen Exporteuren drohen auch neue Sanktionen der USA. Diese nehmen von den US-Präsidentschaftswahlen unberührt chinesische Staatsbetriebe weiterhin ins Visier, warnen die ANZ-Experten. Trotzdem scheinen die Aussichten für die chinesische Wirtschaft insgesamt sehr gut zu sein. Der Internationale Währungsfonds sagt ein Wachstum der chinesischen Wirtschaft von 8,2 Prozent für das kommende Jahr voraus.

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(rt/dpa)

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