Asien

China kritisiert Äußerung des Papstes über Lage der muslimischen Uiguren

Papst Franziskus hat den Umgang der chinesischen Regierung mit den muslimischen Uiguren kritisiert und von "armen Uiguren" gesprochen. Nun wies ein Sprecher des Außenministeriums in Peking die Äußerungen von Papst Franziskus über die muslimische Minderheit der Uiguren zurück.
China kritisiert Äußerung des Papstes über Lage der muslimischen UigurenQuelle: Reuters © Vincenzo Pinto

Die chinesische Regierung wies eine Äußerung von Papst Franziskus über die muslimische Minderheit der Uiguren zurück. Das Kirchenoberhaupt kritisierte den Umgang der chinesischen Regierung mit den muslimischen Uiguren und sprach von  "armen Uiguren". Die Kritik äußerte Franziskus in seinem neuen Buch "Wage zu träumen!", das Anfang Dezember erscheinen wird. Dort bezeichnet er die Uiguren gemeinsam mit den Rohingya und den Jesiden als "verfolgte Volksgruppe". 

Ein Sprecher des Außenministeriums in Peking kritisierte die Behauptungen des Papstes als "völlig haltlos" und betonte, Menschen aus allen ethnischen Gruppen hätten in China die gleichen Rechte.

Die Äußerungen des Papstes über Lage der muslimischen Uiguren basiert nicht auf Fakten. Xinjiang (Anm.: Uigurisches Autonomes Gebiet) befindet sich derzeit in der besten Entwicklungsphase seiner Geschichte. Die Gesellschaft ist wohlhabend und Menschen aller ethnischen Gruppen genießen uneingeschränkt das Recht auf Leben und Entwicklung. Ihre Religionsfreiheit ist gesetzlich garantiert", sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums am Dienstag. 

Der Papst und der Vatikan hatten bislang Stellungnahmen zu den Uiguren sowie zu den Protesten in Hongkong vermieden. Nun kritisiert der Papst im Einklang mit den westlichen Staatschefs die mutmaßliche "Diskriminierung der muslimischen Uiguren" im autonomen Gebiet Xinjiang. Das US-Außenministerium verkündete vor Kurzem, dass die radikale Islamische Bewegung Ostturkestans nach 18 Jahren nicht mehr als terroristische Gruppe betrachtet werden soll. Ein umstrittener Schritt, der darauf abzielt, der Autonomen Region Xinjiang in China Schwierigkeiten zu bereiten.

Xinjiang ist in letzter Zeit zunehmend in den Mittelpunkt der Außenpolitik von der EU und den USA gerückt. Die USA versuchten, eine umfassendere Erzählung voranzutreiben, wonach China über eine Million Uiguren in einem "Umerziehungssystem" inhaftiert, das mit "Konzentrationslagern" verglichen wird. Peking räumt zwar die Existenz dieser Einrichtungen ein, argumentiert jedoch, ihr Zweck bestehe darin, die Terrorismusbekämpfung in der Region zu erleichtern und bezeichnet sie als "Berufsbildungszentren. In diesen Berufsbildungszentren würden Menschen, die einen separatistischen und islamistischen Hintergrund hätten, durch die Berufsausbildung in die Gesellschaft wieder integriert werden, berichtete seinerzeit der chinesische Nachrichtsender Global Times. Hier handelt es sich im Grunde um eine Region, die ein geografischer Eckpfeiler der Seidenstraße-Initiative Chinas sowie die Hauptroute des Landes in den Großraum Eurasien ist.

Die Uiguren gehören zu einer turksprachigen Ethnie, die ihren Siedlungsschwerpunkt im uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang in China haben. Die Uiguren sind teils Separatisten und erkennen den chinesischen Nationalstaat nicht an. Ihre politischen Ansichten sind zudem mit islamistisch-radikalen Tendenzen aufgeladen.

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