Lateinamerika

Venezuela: USA heben Sanktionen gegen Überläufer auf – Andere Militärs sollen damit motiviert werden

Die USA haben die Sanktionen gegen einen venezolanischen Ex-Geheimdienstchef aufgehoben, der jüngst zu den Putschisten unter Juan Guaidó übergelaufen war. US-Vizepräsident Mike Pence hofft, dass damit andere Funktionsträger zum Verrat animiert werden.
Venezuela: USA heben Sanktionen gegen Überläufer auf – Andere Militärs sollen damit motiviert werdenQuelle: Reuters

Während einer Konferenz am Dienstag in Washington kündigte US-Vizepräsident Mike Pence an, alle Sanktionen gegen General Manuel Ricardo Cristopher Figuera, den ehemaligen Generaldirektor des nationalen Geheimdienstes Venezuelas, aufzuheben.

Vergangene Woche hatte Figuera mit der Regierung unter Präsident Nicolás Maduro gebrochen und sich den Putschisten unter der Führung des selbsternannten Interimspräsidenten Juan Guaidó angeschlossen. Der Putsch scheiterte jedoch, da nur eine kleine Anzahl von Soldaten dem Aufruf Guaidós zum Überlaufen gefolgt war.

In einem in den sozialen Medien verbreiteten Schreiben erklärte der General, dass er die Seiten gewechselt habe, um das Land "wieder aufzubauen". Darin bezeichnete er die "ausufernde Korruption" als einen der eklatantesten Fehler der Maduro-Regierung.

Mehr zum Thema - Maduros Aufruf an seine Armee: "Seid darauf vorbereitet, einen amerikanischen Angriff abzuwehren"

Der US-Vizepräsident äußerte die Hoffnung, dass die Aufhebung der Sanktionen gegen Figuera weitere Armeeangehörige zum Überlaufen bewegen wird.

Da Präsident Guaidó eine bessere Zukunft für Venezuela aufbaut, hoffen wir, dass die Maßnahme, die unsere Nation heute ergreift, andere ermutigen wird, dem Beispiel von General Cristopher Figuera und Mitgliedern des Militärs zu folgen, die ebenfalls aufgestanden sind und sich für die bolivarische Verfassung und die Freiheit eingesetzt haben", sagte Pence.

Das US-Finanzministerium bestätigte die Aufhebung der Sanktionen. In einer Erklärung vom Dienstag heißt es, dass die USA ihren guten Willen zeigen, indem sie Sanktionen gegen bestimmte Personen aufheben, "die konkrete und sinnvolle Maßnahmen zur Wiederherstellung der demokratischen Ordnung ergreifen" und "sich gegen Missstände des illegitimen Maduro-Regimes aussprechen". 

Guaidó gesteht mangelnden Rückhalt im Militär ein

Nach dem gescheiterten Putschversuch scheint Washington seine Bemühungen zu verstärken, hochrangige venezolanische Beamte auf Guaidós Seite zu locken. Zuvor hatte der "Interimspräsident" seine Niederlage und die seiner Mitverschwörer auf einen Mangel an Verbündeten auf hoher Regierungsebene zurückgeführt.

"Wir brauchen immer noch mehr Soldaten, und vielleicht brauchen wir auch mehr Beamte des Regimes, die bereit sind, ihn zu unterstützen", antwortete Guaidó gegenüber der Washington Post auf die Frage, warum der Putsch gescheitert war. Damit gestand der 35-Jährige ein, dass die breite Unterstützung für sein Vorhaben innerhalb des Militärs, mit der er sich zuvor rühmte, nicht existiert.

Mike Pence bekräftigte auch Washingtons Drohung, Sanktionen gegen alle 25 Richter des Obersten Gerichtshofs von Venezuela zu verhängen, der am Dienstag die Verfassungsgebende Versammlung ersuchte, eine Strafuntersuchung gegen sieben oppositionelle Abgeordnete zu genehmigen.

Mehr zum Thema - Trump-Administration will Aufbau von Guaidó-Parallelregierung finanzieren

 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.