Blackwater-Gründer will Söldnerarmee für Guaidó in Venezuela aufbauen
Mit Blackwater hatte sich Erik Prince in die Annalen des milliardenschweren Geschäfts mit der ausgelagerten Kriegsführung verewigt. Sein 1997 gegründetes Unternehmen Blackwater erhielt zwischen dem Gründungsjahr und 2010 US-Regierungsaufträge im Wert von über zwei Milliarden US-Dollar, davon allein zwischen 2001 bis 2010 rund 600 Millionen US-Dollar für geheime Operationen der CIA. Nach dem Mord an 17 irakischen Zivilisten im September 2007 durch Blackwater-Söldner geriet das Unternehmen in die Kritik und änderte daraufhin 2009 den Namen in Xe Services, bevor es sich nach dem Verkauf an eine Investorengruppe 2011 erneut umbenannte, diesmal in Academi.
Prince zog sich zwar seit dem Verkauf 2010 an eine Investorengruppe aus dem Geschäft zurück, doch hat ihn diese Welt immer noch in ihren Bann gezogen. Trotz bester Verbindungen zur Regierung von Donald Trump und hohen Spenden für dessen Wahlkampf konnte er sich mit seiner Idee, die offizielle US-Präsenz in Afghanistan zu reduzieren und stattdessen eine private Schattenarmee aufzustellen, nicht durchsetzen. Politisch konnte seine Familie aber durchaus profitieren: Seine Schwester Betsy DeVos, Ehefrau des Amway-Erben Dick DeVos, wurde trotz Protesten Bildungsministerin der Vereinigten Staaten von Amerika.
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Was in Afghanistan nicht funktioniert hat, soll in Venezuela in etwas kleinerem Umfang gelingen. Zumindest wenn es nach Erik Prince geht. Seit Monaten schon versucht der "Dunkle Prinz", wie man ihn in Washington nennt, politische und finanzielle Unterstützung für eine 5.000 Mann starke Söldnerarmee zu bekommen. Diese Truppe sollte aus gut ausgebildeten kolumbianischen (und weiteren lateinamerikanischen) Ex-Soldaten bestehen, um in Venezuela "Kampf- und Stabilisierungsoperationen" für Juan Guaidó durchzuführen.
Für Prince wäre das genau der "dynamische Anlass" den das Land brauche, um Präsident Maduro zu stürzen. Damit diese Operation in Gang gesetzt werden kann, möchte der Blackwater-Gründer mindestens 40 Millionen US-Dollar von privaten Investoren einsammeln und die von einigen Regierungen eingefrorenen Staatsvermögen Venezuelas anzapfen. Ob und inwieweit diese Pläne von der US-Regierung unterstützt werden, ist nicht klar. Auch der Sprecher Guaidós meinte lediglich, man habe mit Prince keine Diskussionen über "Sicherheitsoperationen" geführt. Was allerdings nicht bedeutet, dass man gar keine Gespräche mit ihm geführt hat. Ob davon ermutigt oder nicht, rief der Oppositionsführer am 30. April das venezolanische Militär dazu auf, sich gegen Maduro zu "erheben". "Die Usurpation muss ein Ende haben", erklärte er in einem amateurhaft gedrehten Video.
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Die Zufälle hören da nicht auf: Just zum selben Zeitpunkt befindet sich der deutsche Außenminister Heiko Maas zu Besuch in Brasilien, mit weiteren Stationen in Kolumbien und Mexiko, um sich "für Demokratie und eine faire Weltordnung" einzusetzen.
Heute beginnt für @HeikoMaas in #Brasilien der zweite Tag seiner Lateinamerika-Reise. Weshalb sich Deutschland gemeinsam mit Lateinamerika und der Karibik für Demokratie und eine faire Weltordnung einsetzen will: https://t.co/p4KO4sD4tq
— Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) 30. April 2019
Deutschland gehört neben den USA und Kolumbien zu den mächtigsten Unterstützern von Juan Guaidó und seinem Versuch, die Regierung in Venezuela zu stürzen.
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