Lateinamerika

Bolivien: Präsident Morales führt kostenlose Gesundheitsversorgung ein

Kostenlose und universelle Gesundheitsversorgung: Bolivien begann zu diesem Zweck am 2. Januar mit der Registrierung von 5,8 Millionen Bürgern. Der Staat will rund 200 Millionen US-Dollar in neue Krankenhäuser und Mitarbeiter investieren.
Bolivien: Präsident Morales führt kostenlose Gesundheitsversorgung ein Quelle: Reuters

Die bolivianische Regierung unter Präsident Evo Morales hat offiziell damit begonnen, Bürger für eine kostenlose universelle Gesundheitsversorgung zu registrieren, die im März verfügbar sein wird. Gesundheitsminister Adolfo Zarate kündigte an, dass eine Brigade von Gesundheitsbeamten im ganzen Land von Tür zu Tür gehen wird, um nicht versicherte Bolivianer im Alter von fünf bis 60 Jahren bis zum 28. Januar in einer ersten Phase zu registrieren. Danach erfolgt die Registrierung kontinuierlich.

Zarate sagte, dass die Registrierung weniger als zwei Minuten dauern wird und die Bewohner über den genauen Standort ihrer nächsten Gesundheitseinrichtung informiert werden. Bolivianer können sich auch für die kostenlose, öffentliche Gesundheitsversorgung auf lokalen Gesundheitsmessen anmelden. "Wir haben offiziell am 2. Januar den Registrierungsprozess für das Unified Health System (UHS) gestartet", sagte Zarate gegenüber Reportern.

Ab März wird das UHS allen Bolivianern ohne Versicherung eine kostenlose, qualitativ hochwertige medizinische Versorgung bieten. Zurzeit müssen Bolivianer sich noch entweder privat versichern oder die Behandlung aus eigener Tasche zahlen. Die Regierung erklärte, dass privat Versicherte und Personen über 60 Jahre, die bereits sozialversichert sind, von dem neuen Plan nicht betroffen sein werden.

Einige Ärzteverbände boykottieren die Morales-Initiative. Die bolivianische Ärztekammer plant, Donnerstag und Freitag gegen das UHS zu demonstrieren, da es nicht genügend medizinisches Personal oder Infrastruktur gebe, um die öffentliche Gesundheitsmaßnahme aufrechtzuerhalten. Sie erklärten zudem, dass das prognostizierte Budget von 200 Millionen US-Dollar nicht ausreichen würde, um sich um die fast sechs Millionen unversicherten Personen des Landes zu kümmern.

Zarate sagte hingegen, dass es "über ein politisches Interesse (für eine kostenlose öffentliche Gesundheitsversorgung) hinaus ein größeres gibt: das Wohlergehen der Bevölkerung zu gewährleisten". Lokale Medien berichten, dass es bereits 3.300 öffentliche Krankenhäuser gibt, die funktionieren, um sich um alle Ebenen und Arten von medizinischen Beschwerden zu kümmern. Dennoch sollen laut Regierung bis August 2019 sechs neue Krankenhäuser eröffnet werden.

Zusätzlich sollen in den nächsten Monaten etwa 8.000 Ärzte und Krankenschwestern eingestellt werden. Die bolivianische Wirtschaft setzt ihr zwölftes Wachstumsjahr fort und verzeichnete allein im Jahr 2018 eine Wachstumsrate von 4,4 Prozent, weit über dem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum Lateinamerikas von 1,2 Punkten, so die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Lateinamerika und die Karibik (ECLAC).

Mehr zum Thema - Evo Morales in Berlin: „Erst nach Rausschmiss des US-Botschafters kehrte Ruhe bei uns ein“

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.