Lateinamerika

Nicolás Maduro plädiert für multipolare Welt: USA können Lateinamerika nichts anbieten

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro sprudelt von Optimismus, wenn er jetzt über Lateinamerika spricht. Er prognostiziert mehr Unabhängigkeit für die Region und sieht eine "neue fortschrittliche Welle". Maduro zufolge kann die US-Regierung der Region nichts anbieten.
Nicolás Maduro plädiert für multipolare Welt: USA können Lateinamerika nichts anbietenQuelle: AFP © FEDERICO PARRA

Am Samstag hat der venezolanische Präsident der Sendung La Pizarra ein größeres Interview gewährt, in dem er seine Sicht auf die Entwicklungen in Lateinamerika und der Karibik darlegte. Im Gespräch mit dem Journalisten Alfredo Serrano sagte der Politiker, dass sich die USA in einer "Phase des historischen Niedergangs" befänden und den Ländern der Region nichts Gutes anbieten könnten.   

Dem Staatschef zufolge lasse die Abhängigkeit Lateinamerikas und der Karibik von Nordamerika immer mehr nach. Dabei lobte Maduro die engen Beziehungen seiner Regierung zum Rest der Welt:      

"Wenn etwas in den letzten zehn Jahren passiert ist, so ist es die wirtschaftliche, kommerzielle und geopolitische Diversifizierung Lateinamerikas und der Karibik: das tiefe und enge Verhältnis mit China, das vertraute Verhältnis mit Russland und dem ganzen Kontinent, mit Indien und Europa im Allgemeinen."   

Dagegen bezeichnete Maduro die US-Politik als reaktionär. Das seien auch alle US-Bündnisse. Der Präsident warf Washington vor, Allianzen mit der extremen Rechte zu schließen und "fortschrittliche Sektoren" in Südamerika zu verachten. In diesem Sinne plädierte Maduro für eine multipolare und multizentristische Welt.   

Maduro lobte gleichzeitig eine "neue fortschrittliche Welle" in der Region, indem er den politischen Aufstieg von Gustavo Petro, Luiz Inácio Lula da Silva und Xiomara Castro de Zelaya erwähnte. Dies habe Caracas ermöglicht, strategische Allianzen mit Kolumbien, Brasilien und Honduras wiederzubeleben.   

"Es überrascht mich nicht, dass sich eine neue, die zweite fortschrittliche Welle erhebt. Ich glaube wirklich, dass sich der Neoliberalismus als Formel erschöpft hat und die Lateinamerika aufgebürdeten Oligarchien untergehen."

Der Imperialismus könne den Völkern nichts anbieten – außer Armut, Ungleichheit, Unterdrückung, Verfolgung, Korruption und Mangel an Demokratie, erklärte der Politiker. Der Wandel in der Region werde es ermöglichen, solche Vereinigungen wie UNASUR und CELAC sowie bilaterale Beziehungen in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Handel wiederzubeleben.

"Ich bin sehr optimistisch in Bezug auf die Zukunft Lateinamerikas."

Solche Änderungen seien notwendige und unvermeidliche Schritte, damit die lateinamerikanische Region freier, unabhängiger und gerechter werde, resümierte Maduro.

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