Argentiniens Präsident: Kein Fortschritt im Verhältnis mit Großbritannien ohne Dialog über Malwinen
Der argentinische Präsident Alberto Fernández hat sich am Montag am Rande des G7-Gipfels auf Schloss Elmau in Bayern mit dem britischen Premierminister Boris Johnson getroffen. Nach Angaben der Agentur Télam verhandelten die Politiker eine halbe Stunde lang. Bei dem Treffen thematisierte der argentinische Staatschef die territoriale Zugehörigkeit der Falklandinseln, die in Argentinien als Malwinen bezeichnet werden.
Auf der Presserunde sagte Fernández, Johnson habe ihm für die Beteiligung an dem G7-Gipfel gedankt und sich die Haltung von Buenos Aires zum Ukraine-Krieg angehört. Dann habe er dem britischen Premierminister gesagt:
"Ich will mit Ihnen ehrlich sein: Es ist schwierig, dass wir über andere Themen verhandeln, ohne dass wir über die Malwinen verhandeln."
Auf Twitter schrieb der argentinische Präsident später:
"Argentinien setzt auf Frieden und Achtung des Völkerrechts. Der Kolonialismus ist im 21. Jahrhundert ein Anachronismus und wir müssen ihm ein Ende setzen."
Argentina apuesta por la paz y la vigencia del derecho internacional. El colonialismo es un anacronismo en el siglo XXI y debemos ponerle fin.
— Alberto Fernández (@alferdez) June 27, 2022
Johnson antwortete seinerseits, dass das Thema seit 40 Jahren geschlossen sei, und verteidigte die Selbstbestimmung der Insulaner.
Fernández erwiderte, dass die Ereignisse von 1982 ein Krieg gewesen seien. Zudem berief er sich darauf, dass das UN-Sonderkomitee für Entkolonialisierung jahrein, jahraus für einen Dialog zwischen den beiden Seiten plädiere. In diesem Sinne sei die Angehörigkeit der Malwinen kein "übriges Thema", sondern es finde Anklang auf den Straßen. In diesem Zusammenhang sei Argentinien bereit, den Dialog darüber wiederaufzunehmen.
Darüber hinaus forderte der argentinische Präsident die Wiederaufnahme des regelmäßigen Flugverkehrs zwischen den Inseln und dem südamerikanischen Kontinent durch die nationale Fluggesellschaft Aerolíneas Argentinas.
Der Falklandkrieg war am 2. April 1982 ausgebrochen. Die im Jahr 1967 in Argentinien an die Macht gekommene Militärdiktatur geriet angesichts der Vorwürfe wegen massiver Menschenrechtsverletzungen allmählich ins Wanken und beschloss, die seit dem Jahr 1833 unter Großbritanniens Kontrolle befindliche Inselgruppe zurückzuerobern. Der Krieg dauerte bis zum 20. Juni desselben Jahres und kostete 649 Argentiniern und 255 Briten das Leben. Die Inseln blieben aber im Besitz Großbritanniens.
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