Argentinien erklärt Maradonas Geburtshaus zur nationalen Gedenkstätte
Knapp ein Jahr nach dem Tod von Diego Maradona hat die argentinische Regierung am 27. Oktober das Geburtshaus des Fußballstars zur nationalen Gedenkstätte erklärt. Das entsprechende Dekret ist im Amtsblatt veröffentlicht. Das einfache Haus liegt in dem Armenviertel Villa Fiorito südlich von Buenos Aires. Es steht noch nicht fest, wie genau das Gebäude nun benutzt wird. Es wird nicht ausgeschlossen, dass man es in ein Museum verwandeln wird. Heute schmückt ein Wandbild mit dem Konterfei von Maradona die Fassade des Hauses.
La casa de Villa Fiorito en la que vivió Diego Maradona fue declarada lugar histórico nacional 🔟🙏 pic.twitter.com/HwYGwNkfTK
— TNT Sports Argentina (@TNTSportsAR) October 27, 2021
Der Fußballstar verbrachte im Haus in Villa Fiorito die ersten Jahre seines Lebens. Maradona machte aus seiner einfachen Herkunft nie einen Hehl. "Das ist der Ort, an dem ich begann zu träumen", sagte er einmal. In einem Interview gab er ironisch eines seiner bekanntesten Wortspiele zum Besten, in dem er an beide Bedeutungen des spanischen Adjektivs "privado" – "privat" und "entbehrend" – anspielte:
"Ich wuchs in einem berühmten Viertel von Buenos Aires auf, berühmt für seinen Mangel an Licht, Wasser und Telefonverbindung."
Immer wieder kehrte Maradona nach Villa Fiorito zurück, wo auf einem staubigen Bolzplatz seine fußballerische Karriere begonnen hatte. Zuletzt besuchte er den Ort am 2. Dezember 2010 in Begleitung der damaligen Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner, um im Elendsviertel eine Sanitätsstelle einzuweihen.
Der argentinische Weltmeister von 1986 wäre am 30. Oktober 61 Jahre alt geworden. Er starb am 20. November 2020 in einer privaten Wohnanlage nördlich von Buenos Aires an einem Herzinfarkt. Zwei Wochen zuvor war er aus dem Krankenhaus entlassen worden, wo er sich einer Gehirnoperation unterzogen hatte. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft wurden bei der Pflege des einstigen Weltstars schwere Fehler gemacht. Gegen seinen Leibarzt, seine Psychiaterin und mehrere Pflegekräfte wird wegen Totschlags ermittelt.
(rt/dpa)
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