Lateinamerika

Mexikos Präsident verteidigt Hilfe für Kuba: "Wir sind souverän und US-Sanktionen sind inhuman"

Der mexikanische Präsident beharrt auf seiner Entscheidung, Kuba humanitäre Hilfe zu leisten. Kritiker verlangen, dass Mexiko die gegen den Karibikstaat verhängten US-Sanktionen befolgt. Andrés Manuel López Obrador kontert, dass die einseitige US-Blockade inhuman sei.
Mexikos Präsident verteidigt Hilfe für Kuba: "Wir sind souverän und US-Sanktionen sind inhuman"Quelle: AP © Desmond Boylan

Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador hat seine Entscheidung verteidigt, Kuba unter die Arme zu greifen. Nachdem der Politiker am Montag auf einer Pressekonferenz humanitäre Unterstützung für den kriselnden Karibikstaat angekündigt hatte, meinten Kritiker, dass Mexiko die gegen Havanna verhängten US-Sanktionen befolgen sollte. Als Reaktion darauf bezeichnete López Obrador auf einer Pressekonferenz am Dienstag die US-Blockade als "mittelalterlich" und "inhuman".

"Wie wir alle wissen, ist Kuba mit einer misslichen Situation konfrontiert. Es leidet unter einer Blockade, die ich für unmenschlich halte, weil sie ein extremes Mittel ist. Dies ist eine mittelalterliche Maßnahme und ein Beispiel für eine große Rückständigkeit in der Außenpolitik."

Der mexikanische Präsident wies außerdem auf die Brüderlichkeit hin, die zwischen den Völkern der Welt bestehen sollte. In diesem Zusammenhang teilte der Politiker mit, dass Mexiko dem "kubanischen Brudervolk" Lebensmittel, Sauerstoff und Medizinzubehör liefern werde. Zwei Schiffe sollen die humanitäre Ladung nach Kuba bringen.

Die Frage, ob die USA Mexiko für diese Hilfe maßregeln könnten, beantwortete López Obrador mit einem eindeutigen Nein. Mexiko sei schließlich ein freies, unabhängiges und souveränes Land.

Zuvor hatte bereits Russland eine Ladung Hilfsgüter in den Karibikstaat geschickt. Zwei Transportflugzeuge vom Typ Antonow An-124 Ruslan beförderten am vorigen Wochenende insgesamt 88 Tonnen Lebensmittel und persönliche Schutzmittel für den Kampf gegen das Coronavirus nach Kuba, darunter rund eine Million Masken.

Im Juli war es auf Kuba zu massenhaften Protestaktionen gekommen. Eine der Ursachen war ein Mangel an Medikamenten gegen die Krankheit COVID-19. Die Regierung in Havanna warf den USA vor, hinter den Demonstrationen zu stecken. Menschenrechtler sprachen ihrerseits von Hunderten Festnahmen und Gefängnisstrafen im Schnellverfahren. Kubas Wirtschaft leidet stark unter dem Einbruch des Tourismus in der COVID-19-Pandemie sowie unter US-Sanktionen.

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