Lateinamerika

Wegen wachsender Zahl von Corona-Befunden: Venezuelas Präsident will Erdöl gegen Impfstoffe tauschen

Der venezolanische Staatschef Maduro bietet angesichts steigender Zahl von Corona-Befunden im Land einen Tausch von Erdöl gegen Corona-Impfstoffe an. Die Finanzmittel des lateinamerikanischen Staates sind bei ausländischen Banken infolge von US-Sanktionen weiterhin gesperrt.
Wegen wachsender Zahl von Corona-Befunden: Venezuelas Präsident will Erdöl gegen Impfstoffe tauschenQuelle: Reuters © Manaure Quintero

Inmitten der Corona-Krise und aus Mangel an Impfstoffen hat der venezolanische Präsident Nicolás Maduro einen Plan vorgelegt, um die Bevölkerung des Landes mit dem dringend benötigten Vakzin zu versorgen. Als erste Option schlug er ein Tauschgeschäft vor, bei dem die erforderlichen Impfdosen mit venezolanischem Erdöl bezahlt werden könnten. Bei einem Auftritt beim Fernsehsender Venezolana de Television am Sonntag erklärte Maduro:

"Venezuela hat die Öltanker, es hat die Kunden, die uns das Öl abkaufen, und es würde einen Teil seiner Produktion zur Verfügung stellen, um alle Impfstoffe zu garantieren, die Venezuela braucht."

Eine weitere Option wäre Maduro zufolge die Freigabe von Venezuelas entführten Finanzmitteln, um damit die Kosten für die Impfstoffe im Rahmen der internationalen COVAX-Initiative zu decken. Die Gelder waren zuvor infolge von US-Sanktionen bei ausländischen Banken gesperrt worden.

Vergangene Woche teilte die venezolanische Vizepräsidentin Delcy Rodríguez mit, dass die Finanzmittel des Landes in Höhe von rund sieben Milliarden US-Dollar sowie weitere Vermögenswerten wie etwa Goldreserven auf ausländischen Bankkonten weiterhin gesperrt sind. Anfragen aus Caracas bezüglich Zugriff auf die Gelder seien wiederholt von den Staaten abgelehnt worden, die den Oppositionsführer Juan Guaidó als Präsidenten Venezuelas anerkennen. Laut Rodríguez sollten mit den Geldern die Käufe von Corona-Vakzinen finanziert werden, um die staatliche Impfkampagne voranzutreiben. Die Politikerin kritisierte das Vorgehen westlicher Stellen und forderte eine Freigabe der Finanzmittel.

Bislang sind in Venezuela der russische Corona-Impfstoff Sputnik V und das chinesische Präparat Sinopharm zugelassen. Anfang März erhielt Präsident Maduro vor laufenden Kameras eine erste Dosis des russischen Vakzins. Eine Zulassung des Präparats von AstraZeneca verweigerte Caracas hingegen aus Bedenken aufgrund der weltweit vermehrt gemeldeten Fälle schwerer Nebenwirkungen.

Die epidemiologische Lage in Venezuela hat sich in den vergangenen Wochen mit dem starken Anstieg der Befunde deutlich zugespitzt. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität wurden inzwischen rund 156.000 Venezolaner positiv auf das Corona-Virus getestet, mehr als 1.500 positiv Getestete sind gestorben.

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