Venezuela: Juan Guaidó besitzt über zwei Milliarden Euro auf europäischen Bankkonten
Der ehemalige Abgeordnete und Präsident des venezolanischen Parlaments Juan Guaidó, der sich selbst als Interimspräsident Venezuelas bezeichnet, hat sein persönliches Vermögen deutlich erhöht. Venezuelas Oberster Rechnungsprüfer Elvis Amoroso legte Ende letzter Woche seinen Bericht vor. Demnach besitzt Guaidó mittlerweile ein Vermögen von zwei Milliarden Euro auf europäischen Bankkonten und zudem eine 24 Meter lange Jacht in Fort Lauderdale, Florida.
Amoroso forderte Guaidó auf, dem venezolanischen Volk zu erklären, woher er dieses Geld bekommen habe und auch die Jacht, "die sogar schon vom US-Senator Marco Rubio" besucht wurde – Rubio trat als Kandidat der Republikaner in den Vorwahlen zur US-Präsidentschaftswahl 2016 gegen Trump an, verlor dort aber deutlich.
Nach der venezolanischen Verfassung sind alle Parlamentsabgeordneten verpflichtet und vereidet, ihre Vermögenswerte offenzulegen – bei Amtsantritt und nach der Beendigung ihres Amtes. Damit soll verhindert werden, dass Amtsträger sich während ihres Dienstes bereichern oder Bestechungsgelder annehmen. Die Maßnahme dient zur Bekämpfung der Korruption.
Amoroso machte deutlich, Guaidó und weitere Vertreter der Opposition – wie etwa Julio Borges, Vorsitzender einer oppositionellen Partei und Vorgänger von Guaidó als Parlamentspräsident – müssten ihre Finanzen offenlegen:
"Sie müssen dem venezolanischen Volk erklären, wie sie zu dem Geld gekommen sind. Wie kam Herr Guaidó zu den 2 Milliarden Euro auf den europäischen Bankkonten und zu der 24-Meter-Jacht in Florida? Wie kam Herr Borges zu seinem Anwesen in Bogotá? Wie haben sie diese Reichtümer erworben? Es ist wichtig, dass wir darüber Auskunft erhalten."
Guaidó wird von den USA sowie Deutschland und den meisten EU- und NATO-Staaten unterstützt. Im Jahr 2018 entzog die Bank of England Venezuela den Zugriff auf eingelagerte Goldreserven im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar. Im Sommer 2020 sprach sie diese Guaidó und seinen Anhängern zu.
Am 14. Januar berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, der venezolanische Staat habe eine Anfrage an Guaidó und seine Finanzverwalter gestellt, um einen Teil des unter dem Bruch internationalen Rechts erworbenen Reichtums des venezolanischen Staates dem eigenen Volk zugutekommen zu lassen. Für 120 Millionen US-Dollar sollten im Land dringend benötigte medizinische Güter und Corona-Impfstoffe erworben werden. Guaidós Rechtsvertreter – die Kanzlei Arnold & Porter – lehnten den Vorschlag umgehend ab: "Unsere Klienten können nicht zustimmen." Guaidós Anhänger dementieren dies nach Angaben von Reuters, Arnold & Porter lehnt eine öffentliche Stellungnahme ab.
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