Honduras: Indigener Führer und Umweltaktivist Félix Vásquez ermordet
Am Abend des 26. Dezember wurde in Honduras der führende Politiker der indigenen Gemeinschaft Lenca und Regionalsekretär der Landarbeitergewerkschaft UTC, Félix Vásquez, ermordet. Vásquez war Kandidat für den honduranischen Kongress bei den 2021 anstehenden Wahlen. Er kandidierte für die linksgerichtete Partei Libertad y Refundación (LIBRE) des ehemaligen Präsidenten Manuel Zelaya.
Vásquez wurde in seinem Zuhause in Santiago de Puringla im südlichen Departamento La Paz ermordet. Der Überfall ereignete sich gegen 20.30 Uhr Ortszeit. Vier vermummte Angreifer mit Pistolen und Macheten stürmten das Haus, in dem sich Vásquez mit seinen Kindern aufhielt. Nach Angaben von Telesur wurde Vásquez erschossen, seine Kinder wurden nicht verwundet. Nach dem Tod ihrer Mutter im vergangenen Jahr haben sie nun auch ihren Vater verloren. Bereits vor einigen Monaten berichtete Vásquez den honduranischen Behörden, dass er Morddrohungen erhalten habe.
Vásquez engagierte sich in seiner politischen Tätigkeit für die Rechte der indigenen Bevölkerung, für soziale Gerechtigkeit und gegen die Zerstörung der Natur. Insbesondere kämpfte er gegen das Vordringen von Plantagen der Großlandbesitzer in Naturschutzgebiete. In Honduras gehören auch die Monopolunternehmen Dole und Chiquita zu den großen Landbesitzern.
Seine Ermordung löste landesweit Bestürzung aus. Der LIBRE-Abgeordnete Fabricio Sandoval äußerte über Twitter:
"Sie haben unseren Kameraden Félix Vásquez ermordet, indigener Führer, Sozialaktivist, Verteidiger der Wälder und Flüsse, Kongresskandidat für seinen Departamento La Paz, Mitglied unserer politischen Bewegung der Partei LIBRE. Die Oligarchie und die Drogendiktatur setzen ihre Politik der Ermordung indigener Führer fort. Wir Abgeordneten verurteilen die niederträchtige Ermordung unseres Kameraden Félix Vásquez. Ich appelliere nachdrücklich an die internationalen Menschenrechtsgremien, diesen Mord zu untersuchen."
2/2 La oligarquía y la narco dictadura continúa con su política de asesinato a líderes indígenasComo diputado condenó el vil asesinato del compañero Félix Vásquez. Hago un llamado enérgico a los Organismo Internacionales de DDHH para que se investigue tal asesinato.
— Fabricio Sandoval (@FabricioHN1) December 27, 2020
Der ehemalige honduranische Präsident Zelaya meldete sich per Twitter zu Wort:
"Wir verurteilen die Ermordung von Félix Vásquez, Leiter und Führer der Indígenas, Verteidiger der Wälder und Flüsse, Kämpfer der Partei LIBRE und Kongresskandidat für das Departamento La Paz."
Condenamos asesinato de Félix Vásquez, dirigente, y líder indígena, defensor de los rios y los bosques, luchador de @PartidoLibre y pre candidato a diputado por @Somosmashn, Dept de la PAZ. @PartidoLibre
— Manuel Zelaya R. (@manuelzr) December 27, 2020
Honduras gilt als eines der gefährlichsten Länder Lateinamerikas. Die Bundeszentrale für politische Bildung formuliert, Honduras gehöre "angesichts grassierender Korruption und massiver Banden- und Drogenkriminalität zu den unsichersten Ländern Lateinamerikas (...) Kritische Journalistinnen, Gewerkschafter und Menschenrechtsaktivistinnen werden bedroht und ermordet".
Die Mordrate lag im Jahr 2019 bei 44,7 Personen pro 100.000 Einwohner. Nach Angaben der Organisation Association for a More Just Society ist Honduras damit "eines der gewalttätigsten Orte der Welt geworden". Im Durchschnitt würden 13 Menschen pro Tag ermordet.
Im Jahr 2009 wurde die gewählte Regierung und ihr Präsident Manuel Zelaya durch einen Militärputsch gestürzt. Mutmaßlich federführend dahinter waren die USA und deren damalige Außenministerin Hillary Clinton. Der amtierende honduranische Präsident Juan Orlando Hernández ist ein enger Verbündeter der USA. Er steht in Verdacht, mit den Drogenkartellen zu kooperieren. Sein Bruder Juan Antonio Hernández Alvarado wurde 2018 in Miami festgenommen wegen Drogenhandels und Bestechung von Behörden.
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