Lateinamerika

Argentinien verlängert Verhandlungen mit Gläubigern um einen Monat

Im Ringen um einen Schuldenschnitt hat Argentinien sein Angebot an die privaten Eigner von Staatsanleihen erneut verlängert. Die Regierung will nun bis zum 24. Juli nach einer Lösung im Streit suchen. Die Schulden sind zu den aktuellen Bedingungen nicht mehr tragfähig.
Argentinien verlängert Verhandlungen mit Gläubigern um einen MonatQuelle: Reuters © Agustin Marcarian

Das argentinische Finanzministerium hat am Freitag mitgeteilt, dass die Regierung in Buenos Aires mit den Eignern von ausgegebenen Staatsanleihen nun bis zum 24. Juli nach einer Lösung im Schuldenstreit suchen werde. Es ist die bislang längste Fristverlängerung in den seit rund zwei Monaten andauernden Verhandlungen.

Die Regierung und die großen Gläubigergruppen sind sich zwar zuletzt etwas näher gekommen. Lokalen Medienberichten zufolge sollen aber immer noch über sechs Milliarden US-Dollar zwischen den nachgebesserten Angeboten der beiden Lager liegen. Gleichzeitig lassen die Regierung und ihre Kreditgeber durchblicken, nun ihre jeweilige Schmerzgrenze erreicht zu haben.

Die Schulden der zweitgrößten Volkswirtschaft in Südamerika sind zu den aktuellen Bedingungen nicht mehr tragfähig. Deshalb fordert Argentinien Zugeständnisse von den Gläubigern. Beispielsweise sollen sie auf einen Teil ihrer Forderungen von rund 66 Milliarden US-Dollar verzichten. Die Regierung will die Zahlungen einige Jahre aussetzen, die Zinszahlungen kräftig und die eigentlichen Kredite leicht kürzen.

Argentinien steckt in einer schweren Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate hat zuletzt mehr als 50 Prozent betragen. Für das laufende Jahr rechnen Experten mit einem Rückgang der Wirtschaftskraft von rund zehn Prozent. Ende Mai hat Argentinien Zinsforderungen in Höhe von 503 Millionen US-Dollar nicht beglichen und ist dadurch in einen begrenzten Zahlungsausfall gerutscht. (dpa)

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