NSA Spionage kostet US-Wirtschaft Milliarden
Google, Microsoft und Facebook waren nur einige der anwesenden Firmen bei einem öffentlichen Forum, das von Senator Ron Wyden (demokratische Partei) am Mittwoch organisiert wurde. Sie alle gaben sich besorgt über die Möglichkeit, dass die Praktiken der NSA nicht nur ihre Firmen schädigen, sondern das Internet allgemein.
"Am Ende werden wir das Internet kaputt machen," warnte Google Vorsitzender Eric Schmidt auf dem Forum, laut der Associated Press.
Videomitschnitt vom Forum, Herr Schmidt über ein Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel ab Minute 22:30 über ihre abgehörten Anrufe (auf Englisch)
Europäer fürchten Datenklau
Inzwischen sagte Microsofts Justiziar Brad Smith, dass die europäischen Kunden schon besorgt wären, dass ihre Daten anfälliger für die Schnüffelei der NSA sind.
Während einige Länder über Gesetze nachdenken, die sicherstellen, dass die Daten ihrer Bürger nur innerhalb des eigenen Landes gespeichert werden, argumentieren die US-basierten Firmen, dass die steigenden Kosten im Zusammenhang mit den auf Vertrauen basierenden Regelungen eine Zumutung für die Wirtschaft wären.
"Gesetze, die der Rest der Welt nicht respektiert, werden schließlich die grundlegenden Fähigkeiten unserer eigenen rechtlichen Verfahren, Strafverfolgungsbehörden und die Geheimdienste selbst untergraben,” so Smith.
Als Antwort darauf meinte Wyden, ein vielgepriesener Befürworter der Überwachungsreform, er würde diese Warnungen nutzen um die Gesetzgeber zum Handeln zu zwingen.
"Ich werde sagen, dass es eine klare und aktuelle Bedrohung für die Internetwirtschaft gibt," sagte Wyden zur Nachrichtenagentur AP.
"Wenn Handlungen einer ausländischen Regierung Arbeitsplätze in allen Bereichen gefährden, dann ist Washington erbost. Aber bis heute hat fast keiner in Washington darüber geredet, wie übertriebene Überwachung der US-Wirtschaft schadet," fügte er beim Forum hinzu.
Der Horcher an der Wand, hört seine eigne... Verlustbilanz
Letztes Jahr hatte Bloomberg einen Report veröffentlicht, in dem angedeutet wurde, dass die NSA-Überwachung die USA bis zu 180 Milliarden US-Dollar in Technikverkäufen bis 2016 kosten könnte. Ein anderer Report besagte, dass amerikanische Firmen 35 Milliarden US-Dollar pro Jahr riskieren könnten, falls ausländische Kunden sich anderswo nach ähnlichen Dienstleistungen umsehen.
"Kunden kaufen Produkte und Dienstleistungen basierend auf dem Ruf einer Firma, und die NSA hat im Alleingang den Ruf der gesamten amerikanischen Technikindustrie ruiniert," sagte der Analyst Daniel Castro der Webseite. "Ich vermute, dass viele ausländische Kunden ihre Hard- und Software nun woanders kaufen werden."
Es gibt aber keine Garantie, dass Wydens Rechnung den Kongress anzutreiben auch aufgehen wird – wenigstens nicht dieses Jahr. Im September wurde berichtet, dass der Kongress das "USA Freedom Act"-Reformgesetz nicht vor den Zwischenwahlen im November besprechen wird, wahrscheinlich sogar nicht vor 2015.
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