Lawrow im RT-Interview: Westen sollte von vergangenen Fehlern lernen und aufhören Autorität der UN zu unterminieren

Washington und die US-geführte Anti-IS-Koalition hätten aus der Vergangenheit nichts gelernt und unterminieren mit unilateralen Anti-Terror-Aktivitäten auf syrischem Boden die Autorität der Vereinten Nationen, mahnte der russische Außenminister Sergei Lawrow im Interview mit RT. Er forderte den Westen auf, seine Schritte mit Damaskus "zu harmonisieren". In Bezug auf die Unterredung zwischen Putin und Obama sprach er von "konstruktiven Gesprächen".
Lawrow im RT-Interview: Westen sollte von vergangenen Fehlern lernen und aufhören Autorität der UN zu unterminieren

"Akteure versuchen, die Vereinten Nationen zu umgehen, sie versuchen, Gewalt anzuwenden, ohne den Sicherheitsrat zu kontaktieren und ein nötiges Mandat zu erlangen. Sie unterminieren die Autorität der Vereinten Nationen", diagnostizierte Lawrow am Rande der 70. UN-Generalversammlung in New York im Exklusiv-Interview mit RT.

"Das passierte im Irak, in Libyen, in Jugoslawien", sagte der Außenminister und wies auf ein verbindendes Ergebnis der westlichen Interventionen hin: "In allen Fällen profitierte keines der betroffenen Länder."

Die US-geführte Koalition gegen den selbsternannten "Islamischen Staat" wurde "nicht genau auf Linie mit dem internationalen Recht gegründet und organisiert", sagte Lawrow.

Als "die Koalition verkündete, den IS im Irak und Syrien zu bombardieren, erhielt sie zwar die Zustimmung der irakischen Regierung, [aber] sie konsultierten die Regierung in Syrien zu keinem Zeitpunkt und wandte sich nicht an den UN-Sicherheitsrat", warf der Minister ein.

Würde die syrische Führung in die multi-nationale Anstrengung eingebunden werden, so wie es Moskau wiederholt forderte, dann wäre der Kampf gegen den Terrorismus auch produktiver. "Wir könnten eine viel effizientere Ausgangslage zur Förderung unserer gemeinsamen Ziele, Terroristen den Erfolg zu verwehren, in dieser Schlüsselregion haben", argumentierte Lawrow. Er fügte hinzu, dass Moskau daran arbeitet, dass "[westliche] Partner ihre Lektion aus vergangenen Fehlern ziehen und diese nicht mehr wiederholen".

Vielmehr solle die internationale Gemeinschaft eng mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad kooperieren, forderte Lawrow nach dem Treffen Putins mit dem US-Präsidenten Barack Obama am Montagabend in New York und ergänzte:

"Präsident Putin erklärte, wir glauben, dass wir nun [alle] pragmatisch, vernünftig sowie rational sein müssen – und all diejenigen, die den IS verabscheuen und ihn bekämpfen, müssen sich miteinander koordinieren."
Er mahnte die US-geführte Anti-IS-Koalition, ihre Luftschläge mit lokalen Bodentruppen wie jenen der syrischen Armee zu "harmonisieren".

"Ich glaube, dass Präsident Obama sich anhörte, was Präsident Putin zu sagen hatte", sagte Lawrow abschließend gegenüber RT. Die Gespräche seien nach eigenen Angaben "sehr konstruktiv" gewesen, doch man konnte sich auf keinen "spezifischen Schritt" einigen. Zu diesem Zeitpunkt einigten sich beiden Staaten darauf, mit der "Kooperation fortzufahren". Weitere Gespräche werden mit der Absicht, "gemeinsame Ziele erreichbar zu machen", von den jeweiligen Außen- und Verteidigungsministern geführt.

 

 

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