Türkei macht zu - Flüchtlingsdrama an der syrisch-türkischen Grenze

In den letzten Tagen sind über 130.000 syrische Kurden vor den heranrückenden Einheiten des Islamischen Staates in die Türkei geflüchtet. Daraufhin sperrte die türkische Armee die Grenzübergänge. In Folge kam es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen türkischem Sicherheitspersonal und Unterstützern der Flüchtlinge.
Türkei macht zu - Flüchtlingsdrama an der syrisch-türkischen GrenzeQuelle: www.globallookpress.com © Flo Smith/ZUMAPRESS.com

"Auf der türkischen Seite hat die Armee mittlerweile eine Sperrzone errichtet, in die sie niemanden mehr hinein lässt. Kurdische Angehörige, die ihren Verwandten, Freunden und Bekannten auf der anderen Seite der Grenze zu Hilfe eilen wollten, werden gewaltsam daran gehindert, die Sperrzone zu betreten. Armee und Polizei setzen Tränengas und Wasserwerfer ein, um die Leute zu vertreiben", so Heike Hänsel, Bundestagsabgeordnete der Linksfraktion und Leiterin des Unterausschusses Vereinte Nationen. Sie befindet sich im Rahmen einer parlamentarischen Beobachtungsmission an der türkisch-syrischen Grenze.

Ein Kamerateam von RT Ruptly war bei den Auseinandersetzungen direkt vor Ort:

Seit Anfang letzter Woche haben Einheiten des Islamischen Staates (IS) eine breit angelegte Offensive auf ein syrisch-kurdisches Autonomiegebiet entlang der türkischen Grenze  gestartet. Nach kurdischen Angaben sind die IS-Milizen schwer bewaffnet und verfügen über Panzer und Artillerie. Mindestens 64 Dörfer innerhalb des Autonomiegebiets sind bereits durch die IS erobert wurden. Das nächste Ziel ist nun die Grenzstadt Kobani, die die größte kurdische Gemeinschaft in Syrien beherbergt.

Währenddessen mehren sich Vorwürfe gegen die türkische Regierung, die ihr eine materielle Unterstützung der IS vorwerfen.

In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) äußert Salih Muslim, der Vorsitzende der syrischen Kurdenpartei PYD, den Verdacht, dass die Türkei dem IS die Munition für etwa 50 US-Panzer, die sie bei ihrem Vormarsch einsetzen, geliefert hat.

Muslim zufolge erbeuteten die Dschihadisten im Juni viele US-Panzer, die die flüchtende irakische Armee zurück ließ, aber nicht genug Munition dafür. Die fehlende Munition wurde seiner Ansicht nach aus der Türkei geliefert. Als Anhaltspunkt dafür dienen ihm Zeugenaussagen die in der Nacht vom 15. bis 20. September geheime Transporte an der syrisch-türkischen Grenze beobachteten.

Die am 21. September erfolgte überraschende Freilassung von 49 türkischen Geiseln durch den IS über deren Hintergründe die türkische Regierung schweigt, nährt Spekulationen, wonach Ankara im Austausch für die Freilassung die entsprechende Panzermunition geliefert haben könnte.

Auch die Linkspartei erhebt schwere Vorwürfe gegen die Regierung in Ankara. Die Linken-Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke wirft der türkischen Regierung vor, die IS-Milizen insgeheim "mit Waffen, Munition und Geheimdienstinformationen" zu versorgen. Ankara nutze die IS-Offensive als Vorwand für eine Zerschlagung der kurdischen Selbstverwaltung und für eine direkte militärische Einflussnahme in Syrien. Jelpke rief die Bundesregierung auf, dies durch politischen Druck "bis hin zu Sanktionsdrohungen gegen die politisch Verantwortlichen in Ankara" zu unterbinden.

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