Obamas Militärberater für Einsatz von US-Bodentruppen gegen "Islamischen Staat”
Bei der Anhörung des Verteidigungsausschusses des US-Senats zur Anti-IS Strategie am Dienstag, wurde offenkundig, dass Generalstabschef Martin Dempsey, Obamas oberster Militärberater, im Gegensatz zu seinem obersten Dienstherrn die Aufgabe hat, die Amerikaner auf den Einsatz von Bodentruppen vorzubereiten.
"Es könnte sehr gut Teil dieser speziellen Mission sein, Nahkampfberatung und militärische Begleitung zu stellen" so Dempsey zum Einstieg. Er spielte damit auf herausfordernde Militäroperation wie die Rückeroberung der nordirakischen Stadt Mosul von den IS-Kämpfern.
Auf Nachfrage konkretisierte er diese Ausführungen:
"Nach meiner Einschätzung ist die Koalition [der Willigen] der angemessene Weg. Aber wenn sich herausstellen sollte, dass dies so nicht funktioniert und wenn damit Sicherheitsbedrohungen für die USA einhergehen, dann würde ich natürlich zum Präsidenten gehen und ihm den Einsatz von US-Bodentruppen empfehlen."
Dempsey versicherte zwar fast im selben Atemzug, dass "Präsident Obamas klar betonte, dass es keine US-Bodentruppen für direkten Kampfhandlungen geben wird."
Um dann gleich anschließend darzulegen, dass Obama ihm gesagt hätte, "Wir sollten das [den Einsatz von Bodentruppen] von Fall zu Fall entscheiden.
Paul D. Eaton, pensionierter General und Senior-Berater des Netzwerks für Nationale Sicherheit (NSN) begrüßte die "offene" Sprache Dempseys: "Ich beglückwünsche ihn zu seiner Aufrichtigkeit. Das wird dem Präsidenten und der Debatte sehr helfen." Und ergänzte ganz nebenbei:
"Wir haben bereits jetzt Bodentruppen in den Irak geschickt die Kampfmissionen erfüllen."
Neben General Dempsey nahm auch Verteidigungsminister Chuck Hagel an der Senatsanhörung teil.
Er legte die weitere Strategie gegen den IS dar. Diese beinhaltet die Ausbildung und Bewaffnung von 5.000 syrischen Kämpfern sowie die Einbindung von über 40 Staaten, 30 davon hätten militärische Unterstützung angeboten.
Viele Mitglieder des Ausschusses hinterfragten die Strategie Obamas. Senator und ehemaliger Präsidentschaftskandidat John McCain sagte, dass er sehr bezweifelt, ob 5.000 syrische Kämpfer, die zudem nur Kurzausbildungen erhalten, in der Lage sein werden über 30.000 IS-Kämpfer (nach CIA-Schätzungen) in Schach zu halten. "Für viele von uns erscheint dies eine unangemessene Antwort", so der Republikaner.
Während die USA an ihrer "Koalition der Willigen" basteln, haben in einem gemeinsamen Kommuniqué Al-Kaida der Arabischen Halbinsel (AQAP) sowie Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQIM) ihre "Brüder" in Syrien und im Irak dazu aufgefordert "aufzuhören sich gegenseitig umzubringen und endlich gemeinsam gegen die US-amerikanische Koalition anzukämpfen, die uns alle bedroht." Koalition gegen Koalition.
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