Spitzenwerte bei Öl- und Gasförderung - Westliche Sanktionen gegen russische Energiewirtschaft laufen ins Leere

Trotz eines vom Westen auferlegten Sanktionsregimes gegenüber der russischen Energiewirtschaft hat die russische Ölförderung einen absoluten Spitzenwert von 10,71 Millionen Barrel Erdöl pro Tag erreicht. Gleichzeitig ging die tägliche Fördermenge in den USA erstmals seit Jahren zurück. Ähnlich positiv zeigt sich die Entwicklung im russischen Erdgas-Sektor. Die Sanktionen scheinen allenfalls bedingt zu wirken.
Spitzenwerte bei Öl- und Gasförderung - Westliche Sanktionen gegen russische Energiewirtschaft laufen ins Leere

Am vergangenen Samstag veröffentlichte das Moskauer Energieministerium neue Quartalszahlen: Im April förderte die Russische Föderation 10,71 Millionen Barrel Erdöl pro Tag. Das ist ein seit zwei Jahrzehnten unerreichter Spitzenwert, der nur zu Sowjetzeiten übertroffen wurde. Gleichzeitig ging die tägliche Fördermenge in den USA in diesem Monat erstmals seit vielen Jahren leicht zurück.

Besonders interessant: Obwohl Öl-Gigant Saudi Arabien und der Irak ebenfalls ihre tägliche Fördermenge erhöhten, stieg der Preis für ein Barrel Rohöls im Vormonat um 21 Prozent auf über 66 US-Dollar. Die OPEC vermeldete, die beiden arabischen Staaten hätten mehr Öl auf den Markt geworfen als in den vergangenen zwei Jahren.

Allem Anschein nach spielen entweder die Marktgesetze ihr ganz eigenes Spiel auf dem Energiemarkt oder die Fracking-Riesen in den USA schrauben zeitgleich ihre Produktion herunter - ein Prozess, der wohl eher nicht ohne Verluste von statten geht.

Weil sich westliche Unternehmen infolge von im September 2014 verhängten Sanktionen vermehrt aus Russland zurückziehen mussten, konnten russische Unternehmen das entstandene Vakuum im Land bislang zum eigenen Vorteil nutzen.

Dabei hatten ja eigentlich gerade westliche Mineralunternehmen, namentlich Exxon oder Total, zahlreiche gemeinsame Projekte mit ihren russischen Partnern geplant, die im wahrsten Sinne des Wortes auf Eise gelegt wurden. Die Unternehmen wollten nämlich mithilfe neuer Technologien auf Vorkommen zurückgreifen, die mit konventionellen Methoden nicht mehr förderbar seien. Dabei wurde seinerzeit allem voran die Arktis ins Auge gefasst.

Das westliche Sanktionsregime zeitigte indessen nur mäßigen Erfolg. Schließlich verzeichneten auch die Unternehmen Rosneft und Transneft in der vergangenen Woche Spitzenwerte hinsichtlich ihres Absatzes. Das Exportunternehmen vermeldete, dass seine Ausfuhren auf 4,4 Millionen Barrel pro Tag gestiegen wären. Ähnlich sehe die Entwicklung im russischen Erdgas-Sektor aus, hieß es von Seiten des russischen Energieministeriums.

Unter Berufung auf Reuters berichtet das Nachrichtenmagazin Telepolis, dass Russland noch in diesem Monat eine Delegation nach Wien entsenden werde, um mit den OPEC-Mitgliedern (Organisation Erdöl exportierender Länder) über neue Fördermengen und Preise zu konferieren. Eine Einigung über jene Fragen blieb innerhalb der Organisation aufgrund zahlreicher Einwände vor allem Saudi Arabiens bisher aus. Aufgrund der kostenintensiven Jemen-Intervention könnte aber auch Riad allmählich wieder Interesse an einem höheren Ölpreis haben.

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