Aktiv, attraktiv, anders - töten. Bundeswehr buhlt in Schulen um Nachwuchskräfte mit neuer "Attraktivitätsoffensive"

Die Bundeswehr bemüht sich mit einem Erlebnistag an 15 Standorten und mit einem umfangreichen Rekrutierungsprogramm an Schulen um Nachwuchskräfte. Bei Kritikern einer zunehmenden Militarisierung der Gesellschaft regt sich Widerstand.
Aktiv, attraktiv, anders - töten. Bundeswehr buhlt in Schulen um Nachwuchskräfte mit neuer "Attraktivitätsoffensive"© screenshot Bundeswehr.de

Mit "attraktivem Erlebnisprogramm" will das Verteidigungsministerium mit dem "Tag der Bundeswehr" am 13. Juni 2015 versuchen Nachwuchssoldaten zu werben. Das Militär verspricht in ihrer "Attraktivitätsoffensive" neben "modernen Arbeitszeitmodellen" auch "individuelle Karrierepfade" und "familienfreundliche Rahmenbedingungen" - freilich nicht für die Familien die von den Kampfeinsätzen des Heeres betroffen sind.

Weil auch der Bundeswehr klar ist, dass diese nur mit Rückhalt von - und unter Beteiligung - der Gesellschaft durchgeführt werden können, setzt man nun auf direkten Kontakt mit dem Volk und persönliche Erlebnisse. So sollen am 13. Juni gleich 15 Standorte der Bundeswehr der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Auch an Schulen ist die Bundeswehr zunehmend aktiv. Auf über 1.000 Jobmessen und Berufsbildungstagen an Schulen versuchten Werber der Armee im vergangenen Jahr interessierte Schüler für den Militärdienst zu begeistern. Fast 140.000 Schüler erreichten die militärischen Headhunter so in Kooperation mit den Bildungseinrichtungen. Gezielt werden dabei auch Lehrer angesprochen um diese als Multiplikatoren für die Sache der Bundeswehr zu erreichen. Das offensive Ringen um Nachwuchskräfte ist notwendig geworden, nachdem 2011 die Wehrpflicht abgeschafft wurde und das Heer seit dem auf Freiwillige angewiesen ist. Linken-Abgeordnete Ulla Jelpke kritisiert:

"Es kann ja nicht sein, dass die Bundeswehr ihre Personalprobleme dadurch löst, dass sie in Klassenzimmern und auf Schulhöfen Militärpropaganda verbreitet. Die Bundeswehr missbraucht Schulen als Stätten politischer Indoktrinierung. Die Unterrichtung über Fragen der Friedenssicherung können Lehrer auch selbst leisten."

Neben zahlreichen Bürgerbündnissen kritisiert auch der Hauptverband sowie die Landesverbände der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die oft enge Verbindung der Bundeswehr mit Schulen.:

"Mit Sorge beobachtet die GEW, dass sich die Bundeswehr in letzter Zeit verstärkt um größeren Einfluss in den Schulen bemüht. Es wurden Fälle bekannt, in denen Waffenschauen und Informationsveranstaltungen auf Schulhöfen und in Turnhallen stattfanden. Kooperationsabkommen mit Landesregierungen unterstützen das offensive Vorgehen der Bundeswehr."

Der wachsende Widerstand gegen die PR-Bemühungen der Bundeswehr zeigt: Die Umstellung des Heeres auf eine Freiwilligenarmee kann sich schnell als Schlagloch für das Militär herausstellen. Dann nämlich, wenn die Öffentlichkeit sich einfach nicht mehr werben lässt. Auch ganz freiwillig.

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