Politische Meinung unerwünscht - Bamberger Schule zieht Verweis zurück

Nach der Prüfung des erteilten "verschärften Verweises" der Bamberger Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule gegen einen seiner Schüler, der sich gegen den Besuch eines Jugendoffiziers der Bundeswehr positionierte, distanziert sich nun die Bildungseinrichtung öffentlich von dem einstigen Verweis. RT-Deutsch Redakteurin Anna Schalimowa fragte nach.
Politische Meinung unerwünscht - Bamberger Schule zieht Verweis zurück

Am Telefon verweigerte der Schuldirektor jegliche Auskünfte zum aktuellen Stand der Angelegenheit, verwies jedoch auf die offizielle Pressemeldung bezüglich des Vorfalls auf der Internetseite der Stadt Bamberg. Aufgrund der Überlastung, die der Fall der Schule bescherte, würde das Schulsystem momentan komplett still stehen, erklärte der Pressesprecher der Stadt Herr Dr. Eibel.

Insgesamt erklärte Eibel weiter, würde der Vorfall bereits in einer Woche wieder vergessen sein, wenn die Präsenz der Medien abnehmen würde.

Auf die Frage, inwiefern ein "verschärfter Verweis" Einfluss auf die Schullaufbahn des Schülers nehmen könnte, erklärte man, dieser hätte lediglich einen symbolischen Wert und würde sich eher an die Eltern richten, die ihren Sohn zur Vernunft bringen sollten.

Was sich genau vor Ort ereignet habe, könne man nicht erklären, sagte Eibel, da es mehrere Aussagen zum Ablauf des Geschehens gäbe. Sicherlich haben beide Parteien Fehler gemacht, aber im Fokus würde nicht die politische Aussage des Schülers stehen, sondern viel eher die Art und Weise seiner Äußerung. Wie genau diese jedoch ausgefallen ist, konnte Eibel nicht angeben.

Bereits im Vorfeld wäre der junge Mann schon mehrfach negativ aufgefallen. Wie das Verhalten des Schülers den Unterrichtsablauf gestört habe, konnte der Pressesprecher wieder nicht sagen.

Auch Schulleiter Martin Mattausch bezog in der offiziellen Presserklärung eine ähnliche Stellung zum Verhalten des Schülers: "Tatsache ist, dass es mit dem Schüler bereits wiederholt disziplinarische Probleme gab. Aus diesem Grund haben nicht nur mehrere Gespräche mit ihm und den Erziehungsberechtigten stattgefunden, sondern sein Verhalten wurde auch bereits sanktioniert." Auch hier blieben nähere Angaben zum auffälligen Verhalten des Schülers unbeantwortet.

Die Prüfung des Falls wurde vom Direktor der bayrischen Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule am 4. März selbst der Stadt übergeben. Grundsätzlich muss die Schule solche Prüfungen nicht durchlaufen. Anzunehmen ist jedoch, dass das öffentliche Interesse ein Grund für die Prüfung sein könnte.

Am 10. März bestätigte die Stadt Bamberg, dass der ausgesprochene "verschärfte Verweis" nicht tragbar sei.

"Eine von der Stadt angestrengte Prüfung hat ergeben, dass die Begründung für den ‚verschärften Verweis‘ nicht den Richtlinien für disziplinarischen Maßnahmen des bayerischen Gesetzes zu Bildung, Erziehung und Betreuung entsprach", wird auf der Homepage der Stadt Bamberg erklärt.
Doch trotz der Verweisrücknahme bleibt nicht unerwähnt, dass "der Schüler sich nicht an die Regeln des Schulbetriebs gehalten hat." Welche Regeln von dem Schüler jedoch genau gebrochen wurden, bleibt unbeantwortet.

Wenn der Verweis also nicht auf einer "ungeliebten" politischen Positionierung basiert, kommt die Frage auf, warum der Schulleiter den Regelbruch nicht konkretisiert. Anscheinend ist er allen Teilnehmern bekannt und wie Mattausch selbst angibt, "haben [sie] den Verstoß nicht formal korrekt begründet" und somit zurückgezogen.

Weiter erklärt der Schuldirektor, er bedauere den Einzelfall, der in diesem Rahmen ein falsches Bild auf die Schule geworfen hat. Für die nächste Woche ist ein Treffen zwischen dem Schüler, dem Bürgermeister Dr. Christian Lange und dem Oberbürgermeister Andreas Starke angesetzt.

Mit dem Rückzug der Schule darf sich der Schüler, wie Eibel erklärte, auch über die Löschung seiner negativen Schulakte freuen.

Derweil möchte die Pressestelle der Bundeswehr den Vorfall nicht kommentieren. Auf Nachfrage Schalimowas, wie die Bundeswehr einen solchen Zwischenfall beurteilt, da es sich bei dem Protest des Schülers schließlich um die Anwesenheit des Jungoffiziers handelte, wurde mitgeteilt, dass sich die Bundeswehr nicht in interne Schulverfahren mische, da es sich bei den Informationsständen lediglich um Aufklärungsarbeit handele und nicht um Werbung für die Bundeswehr, auch nicht wenn der Grund für den Verweis die Einstellung des Schülers bezüglich der Bundeswehr war.

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