Flüchtlinge zu RT: "Russland war das einzige Land, das eine Evakuierung aus Jemen anbot. Kein anderes hat das getan"

Das fünfte russische Flugzeug, das 150 Zivilisten aus 12 Ländern evakuierte, ist in Moskau gelandet. Die Menschen, die das kriegsgeschüttelte Land verließen, haben RT vom Bomben-Horror berichtet und dankten der russischen Regierung für ihr Engagement sowie die schnelle Rettung, darunter auch deutsche und ukrainische Staatsbürger.
Flüchtlinge zu RT: "Russland war das einzige Land, das eine Evakuierung aus Jemen anbot. Kein anderes hat das getan"

An Bord der russischen Maschine waren Bürger aus Russland, Deutschland, Frankreich, der Ukraine, Weißrussland, Armenien, Usbekistan, Tadschikistan, Kasachstan, Kirgistan und dem Irak. Für sie alle wurde die durch ausländische Interventionen in einen Bürgerkrieg eskalierende Lage im Jemen unerträglich. Während der Iran die schiitischen Huthi-Milizen unterstützt, versucht Saudi Arabien mittels Bombardierungen aus der Luft den im Januar gestürzten Präsidenten Hadi in Aden wieder einzusetzen. Saudische Spezialeinheiten seien auch bereits am Boden aktiv und koordinierten Hadi-treue Milizen.

Im Gespräch mit RT erzählte Nurlus Salamow, der sieben Jahre in Jemen als Anästhesist arbeitete, dass es unmöglich wurde, der täglichen Arbeit nachzukommen:

"Wir konnten in den letzten acht Tagen noch nicht einmal schlafen. Wir danken Russland und Putin, dass die Evakuierung aus dem Jemen in die Wege geleitet wurde. Russland ist das einzige Land, das eine Evakuierung anbot. Kein anderes hat das getan."
Auch Florence Bureau, Französin, empfand die nächtlichen Bombenangriffe Saudi Arabiens auf Stellungen der Huthis, mitunter in unmittelbarer Nähe von bewohnten Gebieten, ausnahmslos als beängstigend. Sie fügte hinzu, Russland sei das erste Land gewesen, das eine Evakuierung arrangiert habe.

Die russische Staatsbürgerin Gulnara Tama wiederum betonte, dass sie große Angst um ihre Kinder hatte. Jederzeit könnten Kampfjets der königlichen saudischen Luftwaffe Überraschungsangriffe fliegen und dabei zahlreiche Zivilisten verletzen oder gar töten. Das Risiko sei ihr zu groß gewesen. Als sie von der russischen Evakuierung mitbekam, nahm sie das Angebot unverzüglich an. "Das schlimmste war, dass du nicht weißt, was die Zukunft bringt. Kinder sitzen aus Angst zu Hause und können nicht zur Schule gehen", sagte sie.

Als eine friedliche Lösung des Konflikts nicht mehr in Sicht war, "bebte die ganze Stadt [Sanaa] von allen Seiten. Das brachte mich zu der Entscheidung, das Land so schnell wie nur möglich zu verlassen", fügte Gulnara schließlich hinzu.

Die Ukrainerin Irina Aldahri, ursprünglich aus dem ostukrainischen Dnjepropetrowsk, sagte, dass die Luftschläge sie dazu zwangen, 30 Jahre ihres Lebens hinter sich zu lassen und das Land zu verlassen.

Gegenüber RT gab sie an:

"Die Luftangriffe sind sehr beängstigend. Sie sind der Grund, warum mein Sohn und ich entschieden, zu gehen. Vor zwölf Tagen veränderte sich alles so schnell – tägliche Bombenschläge, das Leben steht still. Wir saßen zu Hause und hatten zu große Angst, nach draußen zu gehen."
Eine weitere russische Staatsbürgerin, Tatjana, sagte, dass sie zehn Jahre lang im Jemen als Gynäkologin arbeitete und eigentlich das Land nicht verlassen wollte.

Sie beschrieb die Situation im Land als "angespannt". "Ich wollte eigentlich gar nicht gehen, weil ich weiß, dass irgendwann wieder alles gut wird und die Läden wieder öffnen", sagte Tatjana.

Doch die Luftschläge, die auch ganz in der Nähe des Militärkrankenhauses, in dem sie arbeitete, einschlugen, stimmten Tatjana schnell wieder um:

"Die Bomben schlugen direkt daneben ein. Fenster zerbarsten und das Glas flog durch die Zimmer. Danach habe ich beschlossen, das Land zu verlassen."
Zuvor erlaubten saudische und jemenitische Behörden Moskau, Flugzeuge zur Evakuierung von Zivilisten nach Sanaa zu entsenden.

Mit der Bombardierung der Huthi-Rebellen übernahm die saudische Luftwaffe zeitgleich den jemenitischen Luftraum und blockiert mittels mehrerer Kriegsschiffe alle Häfen des Landes. Erklärtes Ziel ist es, Waffenlieferungen aus dem Iran zu verhindern. Der Bürgerkrieg im Jemen gilt als Stellvertreterkrieg zwischen dem Iran und Saudi-Arabien.

Über das Wochenende intensivierten sich nochmals die Bombenangriffe Saudi Arabiens gegen Huthi-Positionen in der Nähe von Aden und der Huthi-Hochburg Saada im Norden des Landes.

Laut Berichten eines in Jemen aktiven Arztes sollen mindestens 185 Menschen seit Anbeginn der Intervention durch Luftangriffe getötet worden sein. 1.200 Zivilisten wurden verletzt.

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