Das kann teuer werden! Griechischer Syriza-Führer Tsipras verklagt BILD wegen Beleidigung und Diffamierung

Wie das Medienmagazin journalist.de berichtet hat Alexis Tsipras (SYRIZA) eine Klage wegen illegaler Beleidigung seiner Persönlichkeit, verleumderischer Diffamierung und Beschimpfung gegen BILD, bild.de und den BILD-Reporter Paul Ronzheimer eingereicht. Die Klageschrift fordert eine Geldstrafe in Höhe von einer Million Euro. Die BILD hatte in einem Beitrag von Ronzheimer die neue griechische Regierung unter Tsipras als "Kommunisten, Judenhasser und Halb-Kriminelle" bezeichnet.
Das kann teuer werden! Griechischer Syriza-Führer Tsipras verklagt BILD wegen Beleidigung und Diffamierung

Vor der Wahl der aktuellen griechischen Regierung unter Alexis Tspiras und dessen Links-Bündnis SYRIZA erschien in der BILD sowie auf bild.de unter der Überschrift "Regieren diese Radikalen bald Griechenland?" ein Artikel von Paul Ronzheimer. Noch über der eigentlichen Überschrift ist der Schmähschrieb in roten Lettern mit den Wörtern "Kommunisten, Judenhasser, Halb-Kriminelle" übertitelt.

In seinem Beitrag, in dem Ronzheimer die ökonomische Situation Griechenlands darzustellen versucht, de facto aber heftig gegen Alexis Tsipras und SYRIZA sowie Griechenland im Allgemeinen Stimmung macht, lässt der BILD-Reporter unter anderem verlauten:

"Alexis Tsipras sympathisiert offen mit gewalttätigen Anarchisten. Ihm wird vorgeworfen, selbst Mitglied zu sein und die Gruppe zu finanzieren."

Wie das Portal journalist.de in dem Beitrag "Griechenland: Die 1-Million-Euro-Klage gegen Bild" meldet, reichte Alexis Tsipras daraufhin Klage wegen illegaler Beleidigung seiner

Persönlichkeit, verleumderischer Diffamierung und Beschimpfung gegen BILD, bild.de und Paul Ronzheimer am Landsgericht zu Athen ein. Die Zuständigkeit des Landgerichtes in Athen sei gegeben, da BILD in Griechenland käuflich erworben werden kann und das Onlineangebot von bild.de ebenfalls in Hellas verfügbar ist.

Die Klageschrift datiert beanstandet, dass bereits der Titel des Beitrages "brandstiftend" und "provokativ" sei. Außerdem seien die Ausführungen über Tsipras und SYRIZA in einem "extrem verleumderischen Ton" gehalten, die den Kläger "als Menschen, Abgeordneten, Präsidenten und Fraktionsführer von Syriza beleidigen".

Die Klageschrift fordert BILD und Ronzheimer zu einer Geldstrafe in Höhe von einer Million Euro auf. Bei Nichtbegleichen der Geldstrafe sei gegen BILD-Reporter Ronzheimer eine Haftstrafe von einem Jahr zu verhängen. Darüber hinaus fordert die Anklage, dass bei gewonnenem Prozess eine Zusammenfassung des Urteils in BILD und auf bild.de veröffentlicht wird.

Nach Angaben von journalist.de können Urteile der griechischen Justiz in Deutschland zwangsvollstreckt werden. In Griechenland verhängte Haftstrafen seien per Rechtshilfegesuch auch in Deutschland zu verbüßen. Dem Medienmagazin sagte Alexis Tsipras auf Anfrage:

"Der Pressekodex und die Verantwortlichkeit setzen von alleine Grenzen fest. Diese hat Bild überschritten. Derartige Presseberichte schaffen ein Klima der Feindseligkeit zwischen dem deutschen und dem griechischen Volk."

Derweil wächst auch in Deutschland die Empörung gegenüber BILD. Nach der reißerischen Berichterstattung des Blattes im Zuge der Germanwings-Tragödie regte sich zunächst 100.000-facher digitaler Unmut. Einzelhändler in ganz Deutschland begannen die BILD aus ihrem Verkaufsangebot zu nehmen. Die aktuelle Folge der ZDF-Sendung "Die Anstalt"

, die sich ebenfalls mit dem Thema Griechenland und BILD-Berichterstattung beschäftigt, verbreitet sich derweil viral im Internet. Für kommenden Samstag, den 11. April 2015 um 15 Uhr, ruft nun die Medienaktivistengruppe Rebellunion nun zu einer Kundgebung vor dem Axel-Springer-Haus in Berlin auf. In dem Aufruf heißt es:

"Seit ihrem Bestehen fällt die BILD immer wieder durch menschenverachtende Hetze und unehrlichen Kampagnenjournalismus auf. Ob im Umgang mit Griechenland, ständiger Kriegshetze, Hetze gegen Muslime oder erst kürzlich im Umgang mit der Germanwings-Tragödie, die BILD leistet sich immer wieder gröbste Verletzungen aller journalistischen Standards. Gleichzeitig verfügt die BILD über einen sehr großen Einfluss auf andere Medien und auf die Politik. Wir wollen diese Missstände nicht länger hinnehmen! Diese Demonstration verpflichtet sich dem humanistischen Grundkonsens und lehnt Gewalt sowie Gewaltaufrufe ab. Kommt zahlreich und ladet eure Freunde ein."

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