Trauermarsch in Moskau in Gedenken an Nemzow

Zum Gedenken an den ermordeten Oppositionellen Boris Nemzow versammelten sich am Sonntag in der russischen Hauptstadt mehrere tausend Menschen. Die Demonstranten bewegten sich durch Moskaus Zentrum zur Brücke in der Nähe des Kremls, wo Nemzow niedergeschossen wurde.
Trauermarsch in Moskau in Gedenken an Nemzow

Zu Beginn der Demonstration gab die Moskauer Polizei  an, dass rund 16.500 Menschen an der Gedenkfeier teilnehmen würden.

Gegen Ende des Marschs um ca. 17 Uhr Ortszeit sollen sich nach weiteren Schätzungen der Polizei mindestens 21.000 Menschen zusammengefunden haben. Nach Meldungen von RIA Nowosti, schätzte Oppositionsmitglied Sergej Davidis, die Teilnehmerzahl auf fast 50.000 Menschen.

Insgesamt soll die Demonstration friedlich abgelaufen sein. Schweigend bewegten sich die Anwesenden des Trauerzuges mit Fahnen, Blumen, Nemzows Porträt und Transparenten wie "Helden sterben nicht, diese Kugeln zielen auf uns alle" durch die Stadt.

Gleichzeitig verhinderte die Polizei, dass circa  ein Dutzend Nationalisten, von denen einige in Masken und mit schwarz-gelb-weißen Fahnen ausgestattet waren, am Trauermarsch teilnahmen.

Nemzow wurde Freitagnacht, angeblich in Begleitung des ukrainischen Modells Anna Duritskaya auf der Großen Moskwa-Brücke in der Nähe des Roten Platzes durch mehrere Schüsse ermordet.

Anfänglich wurde erklärt, die tödlichen Schüsse wären aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug abgefeuert worden.

Wie später jedoch die Aufnahmen der dort gelegenen Überwachungskameras aufzeigten, könnte der Mörder auch zu Fuß gewesen sein und auf den Politiker bereits vor Ort gewartet haben, um später in einem Auto, welches sich in der Nähe der Brücke befand, zu entkommen.

Nemzow 4

Momentan können die Vermutungen jedoch aufgrund der sehr niedrigen Auflösung des Filmmaterials nicht bestätigt werden.

Wie Wladimir Markin, Sprecher des Untersuchungsausschusses erklärte, wird aktuell in fünf verschiedene Richtungen ermittelt.

Beim Mord an dem Politiker könnte es sich einerseits um eine Provokation handeln, um Russland innenpolitisch zu destabilisieren. Es könnte aber auch mit Drohungen gegen Nemzow zu tun haben, die mit seinem Standpunkt zum Attentat auf Charlie Hebdo in Paris oder seiner Haltung zur Lage in der Ukraine verknüpft sind. Auch seine wirtschaftlichen Aktivitäten und sein Privatleben könnten Aufschlüsse über seine Mörder erweisen.

Der russische Präsident Wladimir Putin versprach derweilen, dass alles getan werde, um die Verantwortlichen für diesen Mord, die er als "gemein und zynisch" bezeichnete, aufzuspüren und zu bestrafen.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.