Ukraine eröffnet neue Kriegsfront und gründet "Internetarmee"

Das ukrainische "Ministerium für Informationspolitik" hat ein erstes Rundschreiben an die "Kämpfer der Internet-Armee" verschickt. Den Instruktionen zufolge solle man real klingende Namen wählen, nicht zu viele Freunde hinzufügen und als Herkunft die Ostukraine und die Krim angeben. Um authentischer zu erscheinen, solle man auch ein paar unpolitische und persönliche Beiträge verfassen. Auch die Gründung eines internationalen TV-Senders mit dem Namen "Ukrainische Zukunft" ist zeitnah geplant.
Ukraine eröffnet neue Kriegsfront und gründet "Internetarmee"

Nun hat Kiew offiziell angekündigt, eine "Onlinearmee" für den "Informationskrieg" zu gründen und das Ministerium für Informationspolitik soll bereits Blogger dazu aufgerufen haben, Accounts zu erstellen, um Informationen zu verbreiten, die Kiew nützlich sind.

Das Ministerium habe auch bereits damit begonnen, Bewerbungen von Personen entgegenzunehmen, die sich dieser "Onlinearmee" anschließen wollen. Sobald diese registriert sind, sollen sie Instruktionen dahingehend erhalten, wie sie weiter fortfahren sollen. Einer der ersten Nutzer publizierte sein erstes Paket mit Anweisungen, das er aus dem "Hauptquartier der Internetarmee" erhalten haben will.

Darin heißt es unter anderem, man solle so viele Accounts in sozialen Medien wie möglich eröffnen, ohne Verdacht zu erregen. In diesem Zusammenhang solle man neue Mailaccounts anlegen, die über westliche Server laufen. Außerdem solle man neue Nutzerkonten auf Twitter, Facebook oder VKontakte anlegen.

Den Instruktionen zufolge solle man real klingende Namen wählen, nicht zu viele Freunde hinzufügen und als Herkunft die Ostukraine und die Krim angeben. Um authentischer zu erscheinen, solle man auch ein paar unpolitische und persönliche Beiträge verfassen.

Am gleichen Tag machte jedoch noch ein zweites Rundschreiben die Runde, das die gleiche Vorgehensweise beschrieb, aber dazu ergänzte, dies wäre die Art und Weise, wie "Informationsagenten des Kremls" arbeiten würden.

Nachdem das Bekanntwerden beider Fassungen eine Reihe kritischer Kommentare hervorgerufen hatte, berichtete die ukrainische Medienplattform "Vesti", dem Blogger Aleksander Baraboshko zufolge – der Mitarbeiter des ukrainischen Ministers für "Informationspolitik", Yuri Stets, ist – sei die Fassung mit dem "Informationsagenten des Kreml" die korrekte Fassung, die andere beruhe auf einem "Computerfehler".

Das Ministerium für Informationspolitik war in der Ukraine in der späten Phase des Jahres 2014 gegründet worden. Kritiker witterten dahinter im besten Fall ein "Wahrheitsministerium" im Sinne der George-Orwell-Novelle "1984", andere sprachen gar von einem "Propagandaministerium" im Sinne des Dritten Reiches.

Yuri Stets soll im Januar der Nachrichtenagentur TASS zufolge geäußert haben, man wolle keine "Trolle und Bots", die nutzbringende Informationen über das Internet verbreiten, sondern "Social-Media-Veteranen". "Um dies zu bewerkstelligen, müssen wir in den sozialen Medien einflussreiche Personen vereinigen und diese werden dann allen, die sie lesen, die Wahrheit erzählen."

Auch die Gründung eines internationalen TV-Senders mit dem Namen "Ukrainische Zukunft" soll zu der neuen Medienstrategie gehören.

Mediale Vielfalt und Informationsfreiheit hingegen nicht. Am Samstag entzog Kiew mehr als 100 russischen Medienformaten die Akkreditierung. Betroffen waren davon unter anderem TASS, Rossija Segodnya und alle russischen TV-Programme außer "Doschd", das in der westlichen Propaganda Märtyrerstatus erlangte, nachdem Premierminister Dmitrij Medwedew aufgehört hatte, dem Programm auf Twitter zu folgen.

Außenminister Sergei Lawrow warf dem ukrainischen Regime daraufhin vor, alternative Standpunkte aus dem medialen Raum entfernen zu wollen. Präsidentensprecher Dmitrij Peskow erklärte gegenüber TASS am Samstag, Russland werde keine Vergeltung in Form einer Behinderung der Arbeit ukrainischer Medien üben. "Russland ist ein Land, in dem Medienaktivitäten nur durch allgemeine Gesetze reguliert wird, und wo russische und ausländische Journalisten die gleichen Rechte haben, sich Informationen zu beschaffen."

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