Neue Syrien-Strategie der USA: Anruf der FSA und US-Air Force bombt gegen IS und Assad

Man stelle sich vor, Moskau würde die Volksmilizen im Donbass mit speziellen Kommunikationsmitteln ausstatten, damit diese im Bedarfsfall russische Tu-160 Bomber anfordern können, um ukrainische Regierungstruppen anzugreifen. Genau das planen die ‪‎USA‬ in Syrien mit der Freien Syrische Armee (‪‎FSA‬) gegen IS und langfristig auch gegen Assads Regierungstruppen.
Neue Syrien-Strategie der USA: Anruf der FSA und US-Air Force bombt gegen IS und AssadQuelle: Reuters © Ints Kalnins

Die syrischen Rebellen sollen demnach von US-amerikanischer Seite Toyota Hi-Lux Pick-ups samt Maschinengewehren, GPS-Geräten und Kommunikationstechnologien erhalten, anhand derer sie im Kampf gegen den selbst ernannten Islamischen Staat (IS) vorpreschen und mittels "gezielter" Bombardierungen durch die US-Air Force erlangte Geländegewinne schnell absichern sollen, berichtet das Wall Street Journal in einem Bericht.

Sich auf verschiedene Quellen in Washington berufend, behauptet das Journal, dass das jüngste Koordinierungsansinnen mit der FSA Teil der beschlossenen und US-geführten Trainingsmission für sogeannte "moderate" syrische Rebellen sei. Den Vernehmungen nach werden im März erste Milizen auf ausgewählten NATO-Stützpunkten in der Türkei, aber auch in Jordanien und Saudi-Arabien im Kampf gegen die Dschihadisten des "IS" und langfristig auch gegen die Regierungstruppen Baschar al-Assads ausgebildet.

Auf Grund der Erfahrungen von der viermonatigen Belagerung Kobanes an der syrisch-türkischen Grenze durch den "Islamischen Staat", wo kurdische Einheiten und FSA-Kämpfer regelmäßig B-1B Bomber der Air Force anforderten, glauben US-Beamte eine erfolgreiche Strategie entdeckt zu haben. Ein hochrangiger Militärsprecher erklärte zustimmend:

"Die Vorgehensweise, die wir uns vorstellen, wird der in Kobane angewendeten Strategie sehr ähnlich sein."
Auch weiterhin werden strategische Langstreckenbomber, wie der Rockwell B-1 Lancer, der 500 bis 2.000 Pfund schwere, lenkbare Bomben über beweglichen Zielen wie Panzern oder Panzerfahrzeugen des IS abwirft, über den Himmel Syriens kreisen und die FSA entlasten.

Das Pentagon erhofft sich mittels einer "überlegenen" Ausbildung, die mehr oder minder 15.000 Mann in einem Zeitraum von drei Jahren umfassen könnte, sowie "koordinierten" Luftschlägen, einen Zweifrontenkrieg in Syrien für sich entscheiden zu können.

Ende 2015 sollen die ersten 3.000 Kämpfer nach Abschluss des Trainingsprogramms wieder nach Syrien zurückkehren und die zersprengten sowie als korrupt geltenden Überbleibsel der FSA ergänzen, gab US-Konteradmiral John Kirby im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters bekannt.

Konkret gedenken US-Militärs und lokale Ausbilder verbündeter Staaten, nach erfolgreicher Ausbildung kleine Kampfgruppen, bestehend aus jeweils fünf bis sechs Mann, zusammenzustellen und diese mit Pick-ups, Waffen, GPS-Sendern und entsprechender Kommunikationstechnologie auszurüsten, mit der sie Luftunterstützung anfordern können. Zudem erhalten Kämpfer Mörser und moderne Panzerabwehrwaffen.

Unabhängig vom selbstgefälligen und nach wie vor strategielos erscheinenden Optimismus der Obama-Administration, schließt sich der Report des Wall Street Journals jedoch der allgemein vorherrschenden Meinung an, "moderate" Rebellen werden den "IS" nicht bekämpfen können. Vielmehr muss vermutet werden, dass die FSA aufgrund der minimalistischen Unterstützung seitens der USA, die vielen Experten zufolge auch nicht wirklich ernst gemeint ist, auch weiterhin zwischen Regierungstruppen und "Islamischem Staat" aufgerieben wird.

James Carafano, Verteidigungsanalyst der renommierten Heritage Foundation, kommentierte Pentagons Pläne mit kritischen Worten:

"Ich würde sagen, dass wir es hier mehr mit einer PR-Aktion als einer nachhaltigen Kampagne in Syrien zu tun haben."
Seit Monaten bombardieren die USA mithilfe der Anti-IS-Koalition, an der sich westliche und arabische Partnerstaaten beteiligen, Syrien und den Irak. Moskau findet, dass ein Sturz Assads in einer solch instabilen Lage wie jener, in der sich das syrische Volk befindet, nur zu noch mehr Chaos und Leid führe. Eine Lösung des Syrien-Konflikts sei folglich nur auf diplomatischem Weg möglich. Direkte Gespräche zwischen der Regierung Assad und der gemäßigten Opposition könnten dabei helfen, den Dschihadismus extremistischer Milizen, der Damaskus und die FSA gleichermaßen bedroht, zu bekämpfen.

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