Wirtschaft

Frankreichs Wirtschaft leidet unter dem Druck massiver Proteste

Die französische Wirtschaft hat im vierten Quartal 2019 einen Rückgang verzeichnet. Berichten zufolge ist das zum einen auf die landesweiten Proteste und zum anderen auf die fehlende Produktionssteigerung französischer Unternehmen zurückzuführen.
Frankreichs Wirtschaft leidet unter dem Druck massiver ProtesteQuelle: Reuters © Gonzalo Fuentes

Die französische Wirtschaft hat die Erwartungen der Regierung nicht erfüllt und ist unter der Präsidentschaft von Emmanuel Macron im vierten Quartal 2019 zum ersten Mal geschrumpft.

Das reale BIP Frankreichs fiel im vierten Quartal des letzten Jahres um 0,1 Prozent, was einen Rückgang gegenüber einer Expansion von 0,3 Prozent im dritten Quartal darstellt, so ein Bericht des französischen nationalen Statistikamtes INSEE, der am Freitag veröffentlicht wurde. Während die Agentur erklärte, dass das BIP nur "leicht" gesunken sei, liegen die Ergebnisse deutlich unter den zuvor prognostizierten 0,2 Prozent Wachstum.

Das Wirtschaftswachstum für das Gesamtjahr 2019 beträgt somit 1,2 Prozent, gegenüber 1,7 Prozent im Vorjahr.

Die unerwartete Verlangsamung sei auf einen Rückgang sowohl der Exporte als auch der Importe zurückzuführen, die um 0,2 Prozent zurückgingen. Einer der negativen Faktoren sei gewesen, dass die Unternehmen eher auf Lagerbestände zurückgriffen, als ihre Produktion zu steigern. Analysten sagen, dass die französische Wirtschaft ohne diesen Wechsel um 0,3 Prozent gewachsen wäre, wodurch sie im ersten Quartal dieses Jahres sogar ein Wachstum hätte verzeichnen können.

Massive Proteste in ganz Frankreich könnten die Wirtschaft ebenfalls in Mitleidenschaft ziehen. Die landesweiten Streiks werden die französische Wirtschaft schätzungsweise 0,1 Prozent am Gesamtvolumen kosten. Laut dem Chefökonom der Allianz-Gruppe Ludovic Subran schmälerte die politische Unsicherheit das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent.

Auch Italien, die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone, legte am Freitag schwache Ergebnisse für das vierte Quartal 2019 vor. Das italienische BIP schrumpfte in diesem Zeitraum um 0,3 Prozent und markierte damit das schlechteste Quartalsergebnis seit Anfang 2013.

Der Rückgang der zwei der größten Volkswirtschaften der EU warf Bedenken über die wirtschaftliche Gesundheit Europas an dem Tag auf, an dem Großbritannien die Union verlässt. Unterdessen teilte das offizielle statistische Amt der EU mit, dass die Wirtschaft der Eurozone nur ein Prozent größer ist als vor einem Jahr. Das letzte Quartal 2019 fiel sowohl für die 19 Mitglieder der Eurozone als auch für die gesamte EU schwach aus, da das BIP der beiden Gruppen nur um 0,1 Prozent anstieg, gegenüber 0,3 Prozent im Vorjahreszeitraum.

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